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Erfundenes Schumacher-Interview: Chefredaktorin muss gehen

Nach der Veröffentlichung eines erfundenen Interviews mit dem Rennfahrer Michael Schumacher trennt sich die Mediengruppe Funke von der Chefredakteurin der Illustrierten «die aktuelle». Funke bat die Familie Schumacher in einer Mitteilung zudem um Entschuldigung.

Agentur
sda
22.04.23 - 10:38 Uhr
Politik
Der frühere deutsche Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher in einer Aufnahme von 2012. (Archivbild)
Der frühere deutsche Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher in einer Aufnahme von 2012. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/DIEGO AZUBEL

«Dieser geschmacklose und irreführende Artikel hätte nie erscheinen dürfen. Er entspricht in keiner Weise den Standards von Journalismus, wie wir – und unsere Leserinnen und Leser – ihn bei einem Verlag wie Funke erwarten», betonte Funke-Zeitschriften-Geschäftsführerin Bianca Pohlmann am Freitag. Man trenne sich «mit sofortiger Wirkung» von Chefredakteurin Anne Hoffmann, die seit 2009 in journalistischer Verantwortung für «die aktuelle» war.

«die aktuelle» hatte diese Woche ihr Cover mit einem Foto des früheren Formel-1-Weltmeisters und der Überschrift «Michael Schumacher: Das erste Interview!» aufgemacht. Darunter prangte die kleinere Unterzeile «Es klingt täuschend echt». Im Innenteil hatte die Zeitschrift dann aufgeklärt: Das Interview mit Schumacher stamme von einer Internetseite, «die mit Künstlicher Intelligenz, kurz KI genannt, zu tun hat».

Die Familie Schumacher hatte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigt, dass sie rechtliche Schritte in die Wege leiten werde.

Schumacher lebt seit einem schweren Wintersportunfall im Jahr 2013 völlig zurückgezogen. Über seinen Gesundheitszustand ist so gut wie nichts bekannt.

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