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Erdbeben in Indonesien hinterlässt Zerstörung - mindestens 62 Tote

Auf den Strassen liegen Trümmerteile, Erdrutsche erschweren die Bergungsarbeiten, vor den Krankenhäusern warten Dutzende Verletzte auf der Strasse: Ein Erdbeben hat am Montagmittag (Ortszeit) auf der indonesischen Hauptinsel Java Zerstörung hinterlassen.

Agentur
sda
21.11.22 - 15:44 Uhr
Politik
Nach dem Erdbeben laufen die Bergungsarbeiten zwischen den zerstörten Häusern. Foto: Rangga Firmansyah/AP/dpa
Nach dem Erdbeben laufen die Bergungsarbeiten zwischen den zerstörten Häusern. Foto: Rangga Firmansyah/AP/dpa
Keystone/AP/Rangga Firmansyah

Mindestens 62 Menschen kamen ums Leben, wie ein Sprecher des Nationalen Katastrophenschutzes mitteilte. Etwa 700 wurden demnach verletzt.

«Die Zahlen steigen», sagte der Gemeindechef der am stärksten betroffenen Stadt Cianjur, Herman Suherman, einem örtlichen Fernsehsender. Einige Gebiete seien aufgrund von Erdrutschen noch nicht erreichbar. Viele Verletzte könnten zudem nicht behandelt werden, da nicht ausreichend Personal zur Verfügung stehe, sagte er weiter. Auf Live-Bildern des Senders Metro TV waren Dutzende Menschen zu sehen, die auf einem Parkplatz vor einem Krankenhaus in Cianjur ausharrten und nur notdürftig versorgt werden konnten.

Das Beben, dessen Stärke die US-Erdbebenwarte (USGS) mit 5,6 angab, hatte sich zur örtlichen Mittagszeit etwa 70 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta in einer Tiefe von zehn Kilometern ereignet. Das Epizentrum befand sich demnach an Land, nahe der Stadt Cianjur. Hier gab es auch die grössten Schäden.

Mehr als 1700 Gebäude seien beschädigt oder zerstört worden, so der Sprecher des Nationalen Katastrophenschutzes. Mindestens 23 Menschen seien noch unter den Trümmern verschüttet.

Es sind Bilder der Zerstörung, aber dennoch hätten die Folgen des Erdbebens noch gravierender ausfallen können. Denn wie der Leiter des Nationalen Katastrophenschutzes sagte, wurden die meisten Opfer durch Trümmerteile ihrer einstürzenden Häuser erschlagen. Zum Zeitpunkt des Bebens seien aber viele Menschen nicht zuhause gewesen.

Das Beben war auch in der Millionenmetropole Jakarta deutlich zu spüren. Hochhäuser schwankten, aber es wurden in der Stadt zunächst keine schwereren Schäden gemeldet. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht.

Indonesien hat rund 270 Millionen Einwohner, von denen mehr als die Hälfte auf der Hauptinsel Java leben. Der Inselstaat liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Im Februar waren bei einem Beben der Stärke 6,2 auf der Insel Sumatra fast 20 Menschen gestorben. Mehr als 400 wurden verletzt.

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