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Ein wenig Netflix für den Glarner Landrat

Die Sitzungen des Glarner Landrates werden seit der Renovation des Landratssaales live gestreamt. Neu kann man auch vergangene Sitzungen anschauen.

Südostschweiz
21.01.22 - 14:50 Uhr
Politik
Nicht House of Cards, aber immerhin das Rathaus: Was im Landratssaal passiert, kann künftig auch zeitversetzt nachgeschaut werden.
Nicht House of Cards, aber immerhin das Rathaus: Was im Landratssaal passiert, kann künftig auch zeitversetzt nachgeschaut werden.
Archivbild

Die Aufzeichnungen der Sitzungen des Glarner Landrates in Bild und Ton werden künftig online archiviert und somit für die breite Öffentlichkeit langfristig verfügbar gemacht, schreibt der Kanton Glarus in einer Mitteilung. Auf der Website gl.recapp.ch können die Debatten nachträglich angeschaut und dank einer umfassenden Suchfunktion etwa nach Stichworten oder Votanten durchsucht werden. Die Software des Anbieters Recapp transkribiere die Tonaufnahmen der Landratsdebatten automatisch und macht diese so durchsuchbar. Sie ist weitgehend in der Lage, die im Landrat gesprochene Mundart ins Schriftdeutsche zu übersetzen. Weil die neue elektronische Abstimmungs- und Mikrofonanlage im Landratssaal auch die Namen der jeweiligen Votanten übermittelt, kann jedes Votum automatisch exakt einem Sprecher zugeordnet werden.

Nebst der Suchfunktion ermöglicht das Online-Archiv auch das Teilen von Inhalten. Links verknüpfen ein Traktandum im Online-Archiv mit der Geschäftsdatenbank des Landrates beziehungsweise mit den dort hinterlegten Dokumenten zum Geschäft.

Online-Archiv und Protokollierhilfe

Das Online-Archiv sei der nächste, logische Schritt, nachdem die Ratsdebatten bereits seit November 2021 online live übertragen werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Das Landratsbüro hat die rechtliche Grundlage für das Online-Archiv per 1. Januar 2022 in Kraft gesetzt. Dessen Einführung bildet den vorläufigen Abschluss der Modernisierungsschritte im Zuge der Sanierung des Landratssaales 2021. Diese beinhalteten nebst der Einführung der Live-Übertragung der Debatten und der Online-Archivierung insbesondere auch die elektronische Abstimmung. Die detaillierten Ergebnisse jeder Abstimmung werden ebenfalls ein paar Tage nach der Landratssitzung in der Geschäftsdatenbank des Landrates publiziert.

Im Hintergrund wird die Recapp-Technologie auch zur Unterstützung der Protokollierung der Ratsdebatten verwendet. Die automatische Transkription ermögliche Effizienzgewinne, wobei eine Schlussredaktion aber weiterhin unerlässlich bleibe. Das schriftliche, vom Landratsbüro genehmigte Verlaufsprotokoll bleibt trotz der online verfügbaren Aufzeichnungen der Ratssitzungen massgebend. Dieses fasst die wesentlichen Inhalte aller Voten zusammen und ist damit nicht gleich ausführlich wie die Ton- beziehungsweise Videoaufnahmen. (mitg)

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