Iran: Die Kopftücher fallen – aber die Mullahs noch nicht
Ein Jahr nach der Ermordung von Masha Amini gehen Hunderttausende iranische Frauen nur noch ohne Kopftuch auf die Strassen. Das Regime wirkt machtlos – doch sein Sturz scheint weit weg.
Ein Jahr nach der Ermordung von Masha Amini gehen Hunderttausende iranische Frauen nur noch ohne Kopftuch auf die Strassen. Das Regime wirkt machtlos – doch sein Sturz scheint weit weg.
Jina Masha Amini ging am 13. September vergangenen Jahres mit ihrem Bruder in der iranischen Hauptstadt Teheran spazieren, als sie von der Sittenpolizei wegen «unzureichend verhüllten Haares» verhaftet wurde. Die Tugendwächter misshandelten die 22-jährige iranische Kurdin, bis sie ins Koma fiel. Drei Tage später verstarb die junge Frau. Ihr Tod löste monatelange Massenproteste aus, bei denen 537 Demonstranten ums Leben kamen. Rund 22 000 Menschen, unter ihnen Hunderte Aktivistinnen, wurden verhaftet, acht Regimegegner hingerichtet. Trotzdem geht der Protest bis heute weiter.