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Deutliche Kritik von Gesundheitsfachleuten an Bundesrat

Über tausend Gesundheitsfachleute kritisieren in einem offenen Brief den Bundesrat für seine Klimapolitik. Sie warnen vor schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen der Klimakrise. Der Bundesrat solle einen nationalen Gesundheits-, Klima- und Umweltnotstand ausrufen.

Agentur
sda
01.11.21 - 15:00 Uhr
Politik
Blaise Genton, Chefarzt für Allgemeinmedizin der Universität Lausanne, ist der Erstunterzeichner des offenen Briefs.
Blaise Genton, Chefarzt für Allgemeinmedizin der Universität Lausanne, ist der Erstunterzeichner des offenen Briefs.
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Wegen des ihrer Ansicht nach «abgrundtiefen Abstands zwischen Worten und Taten» bei der Bekämpfung der Klimakrise wenden sich über 1200 Gesundheitsfachleute an Gesundheitsminister Alain Berset und den Gesamtbundesrat.

Der Brief ist am Montagnachmittag in Bern an Berset übergeben worden. Erstunterzeichner ist Blaise Genton, Chefarzt für Allgemeinmedizin der Universität Lausanne.

Trägheit und ungenügende Massnahmen

Angesichts «der Trägheit und des Mangels an konkreten Massnahmen, die bisher auf Ebene aller föderalen Dienststellen ergriffen wurden» verlangen die Gesundheitsfachleute ein rasches Handeln.

So soll der Bundesrat die Forderungen des Präsidiums Weltklimakonferenz in Glasgow (COP26) so schnell wie möglich umzusetzen. Der Bundesrat soll öffentlich einen nationalen Gesundheits-, Klima und Umweltnotstand ausrufen. Es müssten Massnahmen ergriffen werden, um das Leben der Bürgerinnen und Bürger zu schützen.

Weiter sollen «Bürgerversammlungen» einberufen werden, um über die «wirksamsten, relevantesten und nachhaltigsten Massnahmen zu entscheiden». Schliesslich soll sich der Gesundheitsminister mit anderen Abteilungen koordinieren, um alle Bereiche der Gesellschaft zu «dekarbonisieren».

Der Begriff Dekarbonisierung bedeutet die Umstellung der Energiewirtschaft auf einen niedrigeren CO2-Ausstoss. Ziel ist eine kohlenstofffreie Wirtschaft.

Coronavirus als Vorbote neuer Katastrophen

Als Angehörige der Gesundheitsberufe seien die Unterzeichnenden tagtäglich mit den Folgen der Klimakrise konfrontiert, steht in dem Brief. So gebe es etwa wegen verschmutzter Luft immer mehr Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Todesfälle, verursacht durch Hitzewellen.

Die Covid-19-Pandemie sei «ein Vorbote neuer Gesundheitskatastrophen», warnen die Fachleute. Die konkreten Massnahmen der Schweiz gegen den Klimawandel würden «dem Ernst und der Dringlichkeit der Lage nicht gerecht».

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Jetzt haben und diese Gesundheitsapostel während bald mehr als zwei Jahren in Sachen Corona an der Nase herumgeführt.
Genügt ihnen anscheinend noch nicht.
Schaut einmal her, nun legen diese Apostel nun das Klimamärchen auf.
Vermutlich wollen sie dann auch dafür noch mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen um diesen Unsinn verbreiten zu können.
Die Frage welche bleibt: Was ist die nächste Form der Steigerung??

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