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Bürger im Himalaya-Staat Nepal wählen neues Parlament

Die Menschen in dem armen Himalaya-Staat Nepal haben am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Knapp 18 Millionen Wähler waren aufgerufen, die 275 Sitze im nationalen Parlament und auch 550 Abgeordnete regionaler Volksvertretungen neu zu bestimmen. In den meisten Wahlbezirken dürfte es ein Rennen zwischen dem von der Kongresspartei angeführten regierenden Bündnis, der kommunistischen Opposition CPN-UML, kleineren Parteien und unabhängigen Kandidaten geben. Wahlergebnisse wurden erst in einigen Tagen erwartet.

Agentur
sda
20.11.22 - 20:45 Uhr
Politik
Die Menschen in Nepal wählen ein neues Parlament. Die Resultate werden kommende Woche erwartet. Foto: Prabin Ranabhat/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Die Menschen in Nepal wählen ein neues Parlament. Die Resultate werden kommende Woche erwartet. Foto: Prabin Ranabhat/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Keystone/SOPA Images via ZUMA Press Wire/Prabin Ranabhat

Wichtige Themen für die Wähler waren unter anderem die Inflation, insbesondere hohe Lebensmittel- und Treibstoffpreise, sowie die verbreitete Korruption und die hohe Arbeitslosigkeit. Vor der Wahl setzten viele junge und unabhängige Kandidaten angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage auf die Wut und den Frust vieler Menschen gegenüber der alten politischen Garde.

Nepal mit seinen knapp 30 Millionen Einwohnern gehört den Vereinten Nationen zufolge zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Die Wirtschaftsleistung pro Kopf etwa lag Daten der Weltbank zufolge im vergangenen Jahr nur bei gut 1200 US-Dollar, beim grossen südlichen Nachbarn Indien hingegen sind es knapp 2300 US-Dollar pro Person, also fast doppelt so viel.

Nepals grosse rivalisierende Nachbarländer China und Indien dürften die Wahl aufmerksam verfolgen. Beide haben mit Blick auf Nepal strategische und wirtschaftliche Interessen. China will Projekte im Rahmen seiner Initiative «Neue Seidenstrasse» umsetzen und das Land damit näher an sich binden, etwa mit einer neuen Bahnverbindung über den Himalaya aus dem tibetischen Lhasa in die nepalesische Hauptstadt Kathmandu. Indien hingegen sieht das ebenfalls mehrheitlich hinduistische Nepal traditionell als seinen politischen Hinterhof und strebt eine enge Verflechtung an - wohl auch als Puffer gegen China.

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