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Biden spricht erstmals Begnadigungen aus und verkürzt Haftstrafen

US-Präsident Joe Biden nutzt erstmals in seiner Amtszeit seine Befugnis, Verurteilte zu begnadigen und Haftstrafen zu verkürzen.

Agentur
sda
26.04.22 - 12:59 Uhr
Politik
ARCHIV - Unter den von US-Präsident Joe Biden Begnadigten ist auch ein früherer Mitarbeiter des Secret Service. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
ARCHIV - Unter den von US-Präsident Joe Biden Begnadigten ist auch ein früherer Mitarbeiter des Secret Service. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Keystone/AP/Evan Vucci

Das Weisse Haus teilte am Dienstag mit, Biden begnadige drei Personen und verkürze die Haftstrafe von 75 anderen. Die drei Begnadigten haben ihre Haftstrafen laut Weissem Haus bereits hinter sich.

In solchen Fällen geht es etwa darum, mögliche Beschränkungen oder strafrechtliche Sanktionen aufzuheben, die für ehemalige Straftäter gelten. Ziel ist auch, das Ansehen einer Person öffentlich zu rehabilitieren.

In den anderen 75 Fällen werden tatsächlich Dutzende Strafen von nicht gewalttätigen Drogenkriminellen abgemildert. Ranghohe Regierungsmitarbeiter sagten, viele von ihnen würden nach heutigen Massstäben deutlich geringere Strafen erhalten.

Diverse von ihnen seien Eltern und sollten die Chance bekommen, wieder für ihre Familien da sein zu können, hiess es. Einige seien in ihrem Leben auch mit besonders schwierigen Herausforderungen konfrontiert gewesen. Und die Betroffenen hätten Einsatz gezeigt, eine zweite Chance zu nutzen.

Unter den Begnadigten ist ein früherer Mitarbeiter des Secret Service. Der heute 87-Jährige Abraham Bolden war laut Weissem Haus der erste Afroamerikaner, der in einer Schutzeinheit des Präsidenten diente. 1964 sei er wegen Vorwürfen angeklagt worden, er habe geheime Unterlagen des Secret Service verkaufen wollen. Am Ende sei er zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden. Bolden habe stets seine Unschuld beteuert und argumentiert, er sei Ziel interner Rache geworden, nachdem er unprofessionelles und rassistisches Verhalten von Kollegen offengelegt habe. Bolden hatte sich jahrzehntelang um eine Begnadigung bemüht.

Ein US-Präsident kann nach Bundesrecht verurteilte Täter begnadigen - auch nach Absitzen einer Strafe. Biden betonte am Dienstag, seine Regierung werde weitere Gnadengesuche prüfen.

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