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Biden: So nahe am «Armageddon» wie seit Kuba-Krise nicht mehr

US-Präsident Joe Biden sieht die Gefahr einer atomaren Konfrontation mit katastrophalen Folgen nach Drohungen aus dem Kreml so gross wie seit 60 Jahren nicht mehr.

Agentur
sda
07.10.22 - 04:28 Uhr
Politik
Joe Biden, Präsident der USA, spricht in einem IBM-Werk. Foto: Andrew Harnik/AP/dpa
Joe Biden, Präsident der USA, spricht in einem IBM-Werk. Foto: Andrew Harnik/AP/dpa
Keystone/AP/Andrew Harnik

Die Welt habe seit der Kuba-Krise im Jahr 1962 nicht vor der Aussicht auf ein «Armageddon» gestanden, sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) laut mitreisenden Journalisten bei einem Auftritt in New York.

Er kenne den russischen Präsidenten Wladimir Putin ziemlich gut, sagte Biden demnach weiter. Und der Kremlchef scherze nicht, wenn er über den potenziellen Einsatz taktischer Atomwaffen sowie Chemie- und Biowaffen spreche, da das russische Militär in den Kampfhandlungen in der Ukraine schwächele. Er glaube zugleich nicht, dass es möglich wäre, einfach taktische Atomwaffen einzusetzen, ohne dass dies zu einem «Armageddon» führen würde, betonte der US-Präsident.

Russland hatte zuletzt vier besetzte ukrainische Gebiete völkerrechtswidrig annektiert und unter anderem Putin kündigte an, man werde sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen. Die USA warnten die russische Führung bereits seit einiger Zeit in direkten Kontakten, ein Einsatz taktischer Atomwaffen werde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Zugleich wollte sich das Weisse Haus nicht öffentlich dazu äussern, wie diese Konsequenzen aussehen könnten. Auch hiess es von der US-Regierung, man habe bisher keine konkreten Schritte Russlands zum Einsatz von Atomwaffen gesehen.

Die Kuba-Krise war eine dramatische Zuspitzung des Kalten Krieges im Oktober 1962, nachdem die Sowjetunion Mittelstrecken-Raketen auf der Insel stationiert hatte. Die beiden Supermächte waren in dem rund zweiwöchigen Konflikt einem Atomkrieg nahegekommen, räumten die Gefahr jedoch mit Verhandlungen aus.

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