Zwei Drittel der Terror-Verdächtigen in Westeuropa sind Teenager
Terroristen sind jünger geworden. Das zeige sich auch in der Schweiz, sagte der Terrorexperte Peter Neumann in der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Freitag. Der Experte beschreibt eine neue Art selbstradikalisierter jugendlicher Attentäter, die er Tiktok-Terroristen nennt.
Terroristen sind jünger geworden. Das zeige sich auch in der Schweiz, sagte der Terrorexperte Peter Neumann in der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Freitag. Der Experte beschreibt eine neue Art selbstradikalisierter jugendlicher Attentäter, die er Tiktok-Terroristen nennt.
Für ein Buch, das im September erscheinen wird, hat der Professor für Sicherheitsstudien am King’s College in London (GB) alle seit Oktober 2023 wegen Terrorverdachts in Westeuropa Verhafteten erfasst. Zwei Drittel der knapp 60 Personen seien Teenager im Alter zwischen 13 und 19 Jahren.
«Das ist neu. Noch vor zehn Jahren war diese Altersgruppe eine Ausnahme, jetzt ist sie die Regel», wurde Neumann zitiert. Dazu komme, dass sich diese Verdächtigen online radikalisierten, ohne auch nur eine Person wie einen Prediger, die den letzten Anstoss zur Tat geben würden.
Die Radikalisierung beginne dabei auf grossen Plattformen wie Tiktok und Instagram und verlege sich später in geschlossene Gruppen auf Plattformen wie Telegram.
«Das neue Muster zeigt sich auch in der Schweiz», so der Experte weiter. Als Beispiele nannte er den Täter, der im März in Zürich einen orthodoxen Juden niederstach und die Verhaftungen in Schaffhausen und dem Thurgau an Ostern.