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NGO-Bündnis ICAN lanciert Volksinitiative für Atomwaffenverbot

Die Schweiz soll dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten, wie das Parlament es schon vor fünf Jahren gefordert hat. Um das zu erreichen lanciert die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) eine Volksinitiative.

Agentur
sda
03.11.23 - 20:55 Uhr
Politik
Weil der Bundesrat den parlamentarischen Willen zugunsten eines Atomwaffenverbotes ignoriert, will die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen ICAN eine Volksinitiative lancieren. (Archivbild)
Weil der Bundesrat den parlamentarischen Willen zugunsten eines Atomwaffenverbotes ignoriert, will die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen ICAN eine Volksinitiative lancieren. (Archivbild)
KEYSTONE/DPA/BERND VON JUTRCZENKA

ICAN plant, bis Ende des Jahres den genauen Inhalt der Initiative und die Koalition zu prüfen, um Anfang 2024 mit der Vorprüfung durch die Bundeskanzlei zu beginnen, wie das internationale Bündnis von Nichtregierungsorganisationen mit Sitz am Stadtrand von Genf auf seiner Webseite bekanntgab.

ICAN ist nach eigener Darstellung überzeugt, dass die Schweiz einen wichtigen Beitrag zur globalen Abschaffung von Atomwaffen leisten kann und sollte.

Beim Atomwaffensperrvertrag aus dem Jahr 1970 ist die Schweiz bereits Mitglied. Dieser Vertrag beinhaltet das Verbot der Verbreitung und die Verpflichtung zur Abrüstung von Atomwaffen sowie das Recht auf die friedliche Nutzung der Atomenergie.

Im vergangenen Jahr ist neben dem Atomwaffensperrvertrag der Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft getreten. Die Schweiz ist nicht Mitglied dieses Vertrages. Auch die offiziellen und De-facto-Atommächte sowie die Nato-Staaten mit Ausnahme der Niederlande nahmen nicht an den Verhandlungen teil und unterzeichneten den Vertrag auch später nicht.

Als Beobachterstaat stelle sich die Frage, ob dieser neue Vertrag seinen Platz in der um den Atomwaffensperrvertrag herum aufgebauten Architektur finden könne, sagte Aussenminister Ignazio Cassis im August in New York.

Es könne kontraproduktiv sein, wenn der Atomwaffensperrvertrag als universal anerkanntes Instrument zur nuklearen Abrüstung durch den Atomwaffenverbotsvertrag belastet würde, argumentiert der Bundesrat, der sich damit gegen das Parlament stemmt.

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