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Mann musste wegen illegalem Erektionsförderer ins Spital

Das Heilmittelinstitut Swissmedic warnt vor der Einnahme von Potenzmitteln aus illegalen Bezugsquellen. Hintergrund ist ein aktueller Fall. Dabei musste ein Mann nach dem Konsum solcher Erektionsförderer ins Spital.

Agentur
sda
21.04.23 - 10:55 Uhr
Politik
Fälschungen von Potenzmitteln werden unter anderem über Spam-Mails beworben. (Archivbild)
Fälschungen von Potenzmitteln werden unter anderem über Spam-Mails beworben. (Archivbild)
KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA

Der Betroffene sei Anfang Jahr in die Notaufnahme eines Schweizer Spitals gebracht worden, schrieb Swissmedic am Freitag in einer Medienmitteilung. Er habe unter einer Dauererektion, Zuckungen in den Beinen und Rückenschmerzen gelitten.

Das Medikament, das der Mann genommen hatte, wurde nach dem Vorfall im Labor analysiert. Dabei stellte sich den Angaben zufolge heraus, dass der Mann ein Vielfaches der empfohlenen Maximaldosis zu sich genommen hatte. Dies, obwohl er lediglich zwei Pillen geschluckt hatte. Grund war, dass der Wirkstoff Sildenafil bei dem nicht zugelassenen Mittel aus dem Ausland zu stark dosiert war.

Um einen Einzellfall handelt es sich laut Communiqué nicht. Swissmedic stelle bei 15 Prozent aller untersuchten illegalen Potenzmittel massive Überdosierungen fast. Rund die Hälfte der Präparate weise Qualitätsmängel auf.

Gefahr von Herzinfarkt

Erhöhte Dosierungen wirkten nicht stärker, hielt Swissmedic fest. Vielmehr steige durch sie das Risiko von Nebenwirkungen. Bei Personen mit Risikofaktoren könnten Herzrhythmusstörungen oder sogar Herzinfarkte die Folge sein.

Erektionsförderer sind diejenigen Medikamente, die nach Behördenangaben mit Abstand am häufigsten illegal in die Schweiz eingeführt werden. Im Jahr 2022 fingen die Schweizer Zollbehörden gemäss Swissmedic knapp 6800 Pakete mit Arzneimitteln ab. 79 Prozent davon enthielten Potenzmittel.

Nicht zugelassene Medikamente enthielten häufig keinen oder den falschen Wirkstoff oder giftige oder süchtig machende Substanzen, warnte Swissmedic in seiner Mitteilung. Sie bedeuteten darum ein grosses Gesundheitsrisiko.

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