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Bern feiert sein 601-jähriges Münster

Bern feiert ab Donnerstag vier Tage lang sein Münster. Vor 601 Jahren wurde der Grundstein zu diesem Bauwerk gelegt, das laut der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) der wichtigste spätgotische Kirchenbau der Schweiz ist.

Agentur
sda
08.03.22 - 14:58 Uhr
Politik
Mit seinen 100,6 Metern Höhe überragt der Münsterturm die Bundeshauskuppel deutlich. (Archivbild)
Mit seinen 100,6 Metern Höhe überragt der Münsterturm die Bundeshauskuppel deutlich. (Archivbild)
KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das Jubiläum hätten die Bernerinnen und Berner natürlich lieber im vergangenen Jahr gefeiert, als der Kirchenbau 600-jährig wurde. Doch verhinderte dies das Coronavirus und die Feierlichkeiten wurden um ein Jahr verschoben.

In deren Zentrum steht ein Festakt mit Musik, Tanz und einer Rede des Berner Schriftstellers Guy Krneta. Geplant sind auch Führungen, Konzerte, Symposien und Morgenandachten in verschiedenen Riten - nicht nur dem evangelisch-reformierten.

Am Samstagabend sollen junge Menschen im Rahmen der Veranstaltung «MyMünster - Grundsteine für die Zukunft» Ideen formulieren für die künftige Verwendung des Münsters.

Dass das Münster Geburtstag hat, ist sozusagen in Stein gemeisselt. Einer Inschrift am Hauptportal ist zu entnehmen: «In dem iar nach der geburt xpi (Christi) 1421 am 11. Tag maertze ward der erste stein gelegt an dieser kilchen.»

Mitten in Fusionsprozess

Das Münster ist heute die Kirche der Münster-Kirchgemeinde, einer von zwölf Kirchgemeinden, welche die evangelisch-reformierte Gesamtkirchgemeinde Bern bilden. Just zur Zeit des Münster-Jubiläums stecken diese Kirchgemeinden in einer Fusionsdiskussion.

Voraussichtlich in einem Jahr, im März 2023, entscheiden die Mitglieder der zwölf Kirchgemeinden in einer Abstimmung über die Bildung einer einzigen Gemeinde mit mehreren Kirchenkreisen. Laut dem Entwurf der Abstimmungsbotschaft würde das Münster damit zur Kirche der gesamten Kirchgemeinde.

Es würde «von der ganzen Kirchgemeinde getragen», wie es im Entwurf der Abstimmungsbotschaft heisst. Für viele Bernerinnen und Berner ist das Münster allerdings heute schon das zentrale kirchliche Gebäude Berns.

Neuer Kunstführer erscheint

Zum 601-Jahr-Jubiläum präsentiert kommende Woche die GSK einen neuen, 80-seitigen Kunstführer zum Berner Münster. Er präsentiert laut einer Mitteilung die neusten Forschungsergebnisse zum Bauwerk und ist reich bebildert.

Laut der GSK verkörpert das Münster «wie nichts anderes den kometenhaften Aufstieg Berns zum grössten Stadtstaat nördlich der Alpen im Laufe des 15. und frühen 16. Jahrhunderts.» Bauherrin war die Stadtrepublik Bern.

Bis das Berner Münster die heutige Gestalt annahm, dauerte es allerdings Jahrhunderte. Erst 1889-1893 wurden das obere Achteck und der Helm des Münsterturms errichtet.

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