Daniel Jositsch will bei der SP bleiben
Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch sieht das Verhältnis zu seiner Partei nach seiner wilden Kandidatur als Bundesrat nicht zerrüttet. «Ich bin Mitglied der Sozialdemokratischen Partei; im Moment sehe ich keinen Grund, das zu ändern», sagte er.
Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch sieht das Verhältnis zu seiner Partei nach seiner wilden Kandidatur als Bundesrat nicht zerrüttet. «Ich bin Mitglied der Sozialdemokratischen Partei; im Moment sehe ich keinen Grund, das zu ändern», sagte er.
Bei der Bundesratswahl am Mittwoch habe er seinen Verzicht deswegen nicht erklärt, weil er zu wenige Stimmen für das absolute Mehr holte. «Es ging mir aber auch ums Prinzip. Diese Ticket-Doktrin geht zu weit», sagte Jositsch in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».
«Wenn ich am Mittwoch aufgestanden wäre und gesagt hätte, ich würde im Fall einer Wahl auf das Amt eines Bundesrats verzichten, wäre das zu einem Dogma geworden», so Jositsch weiter mit Blick auf das Bundesrats-Ticket der Fraktionen. «Die Freiheit der Bundesversammlung muss aber gewährleistet bleiben.» Die Ticket-Diskussion werde bei der nächsten Bundesratswahl anders geführt, zeigte sich der Zürcher Ständerat überzeugt.
Das Amt des Bundesrats hätte ihn gereizt, sagte Jositsch. «Aber ehrlich gesagt, bin ich ziemlich entspannt. Vielleicht ist es ganz gut, bin ich nicht Bundesrat geworden.» Und trotzdem: «Wenn Beat Jans morgen zurücktritt, würde ich noch einmal kandidieren. Aber davon gehe ich nicht aus.»
Nicht mehr SP-Gruppenleiter
Jositsch war bislang auch Gruppenleiter der Vertreterinnen und Vertreter der SP in Ständerat. Diese Funktion übernimmt neu seine Rats- und Parteikollegin Flavia Wasserfallen. Die Berner Ständerätin bestätigte am Samstag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht von CH Media.
Ein Zusammenhang zur Bundesratswahl vom Mittwoch besteht gemäss Wasserfallen nicht. Jositsch habe bereits vor dem Entscheid der SP-Fraktion über das Ticket für die Nachfolge Alain Bersets angekündigt, den Posten abgeben zu wollen, sagte sie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Jositsch selbst war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.