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Bundeswehr fliegt Deutsche mit A400M aus Israel aus

Die Bundeswehr soll deutsche Staatsbürger aus Israel ausfliegen. Dazu waren am Samstagabend zwei Militärtransporter vom Typ A400M von Deutschland aus nach Tel Aviv unterwegs, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Sie sollen unter anderem auch einen «Hub» errichten - ein Drehkreuz für mögliche weitere Flüge. Schon für Sonntag wurde demnach der Einsatz einer weiteren Bundeswehrmaschine vorbereitet.

Agentur
sda
14.10.23 - 19:31 Uhr
Politik
ARCHIV - Ein Transportflugzeug Airbus A400M der Luftwaffe startet am Fliegerhorst Wunstorf zu einem Hilfsflug nach Libyen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
ARCHIV - Ein Transportflugzeug Airbus A400M der Luftwaffe startet am Fliegerhorst Wunstorf zu einem Hilfsflug nach Libyen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Keystone/dpa/Julian Stratenschulte

In den vergangenen Tagen hatte das Auswärtige Amt schon etwa 2800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise unterstützt. Die Menschen hätten das Land nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas vor einer Woche zu Land, Luft und See verlassen, hiess es.

Die Lufthansa hatte ihre Linienflüge aus Israel vorerst gestoppt und dann Sonderflüge eingesetzt. Hintergrund seien neben Sicherheitsfragen «auch ungelöste Fragen der operativen Stabilität in Tel Aviv», so die Airline.

Wolfgang Hellmich, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD im Bundestag, erklärte: «Wir begrüssen es sehr, dass die Bundesregierung nun die bereitstehenden und erprobten Fähigkeiten der Luftwaffe einsetzt, um deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus Israel in Sicherheit zu bringen.» Beide Maschinen hätten Hilfsmaterial für Israel an Bord, und der Rückflug werde für die Evakuierung deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger genutzt. «Mögen so viele Personen wie nur möglich heil zurückkehren.»

Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen «integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land» auf die islamistische Hamas im Gazastreifen vor. Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, hiess es am Samstagabend. Dazu zähle die Einberufung von Hunderttausenden Reservisten sowie deren Ausrüstung.

Eine neue Ausreiseoption über Jordanien war bislang nur in sehr geringem Umfang abgerufen worden. Das Auswärtige Amt wollte Menschen, die sich dafür entschlossen haben, beim Bustransport nach Akaba helfen. Die Ausreisenden könnten schnell und unkompliziert online ein elektronisches Visum oder ein Visum bei der Ankunft erwerben.

Das Aussenministerium appellierte an ausreisewillige Deutsche, sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen. Man halte zu allen kontinuierlichen Kontakt. Zudem bereite man sich «auf alle Eventualitäten vor, zum Beispiel für den Fall einer Verschärfung der Lage», hiess es.

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