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Baerbock weist polnische Reparationsforderungen zurück

Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat polnische Reparationsforderungen in Billionenhöhe für Schäden und Opfer während des von Nazi-Deutschland ausgelösten Zweiten Weltkriegs erneut zurückgewiesen. Die Frage der Reparationen sei aus Sicht der deutschen Regierung abgeschlossen.

Agentur
sda
04.10.22 - 12:53 Uhr
Politik
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock weist polnische Reparationsforderungen in Billionenhöhe für Schäden und Opfer während des Zweiten Weltkriegs zurück. Foto: Christoph Soeder/dpa
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock weist polnische Reparationsforderungen in Billionenhöhe für Schäden und Opfer während des Zweiten Weltkriegs zurück. Foto: Christoph Soeder/dpa
Keystone/dpa/Christoph Soeder

Das sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag nach Beratungen mit ihrem polnischen Amtskollegen Zbigniew Rau in Warschau. Zugleich betonte Baerbock: «Deutschland steht zu seiner historischen Verantwortung ohne Wenn und Aber.»

Rau betonte die gemeinsame Verantwortung Polens und Deutschlands gegenüber den vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Generationen. «Ich bin daher überzeugt, dass sich die Position der deutschen Regierung in dieser Frage als Ergebnis des Dialogs weiterentwickeln wird.» Allein schon deshalb, weil niemand in Deutschland oder Polen auf ein moralisches System oder eine Rechtsordnung verweisen könne, «in der der Täter eines Verbrechens ermächtigt war, unabhängig und allein das Ausmass seiner Schuld, aber auch den Umfang und die Dauer seiner Verantwortung zu bestimmen».

Polens PiS-Regierung hatte ihren Reparationsforderungen an Deutschland kurz vor Baerbocks Besuch Nachdruck verliehen: Rau unterzeichnete eine diplomatische Note, die Berlin übergeben werden soll. Zum 83. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs am 1. September hatte eine Parlamentskommission in Warschau ein Gutachten vorgelegt, in dem die Weltkriegs-Schäden in Polen auf mehr als 1,3 Billionen Euro beziffert werden. Rau nannte am Dienstag erneut keine konkrete Summe, die in der diplomatischen Note enthalten sein könnte.

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