Blick hinter die Davos Digital Agenda
In der Davoser Zeitung vom 28. April wurde in einem Leserbrief die Wirkung der Davos Digital Agenda kritisch beurteilt. Ein genauer Blick auf den Stand aller lancierten Projekte zeigt: Die Davos Digital Agenda wirkt.
In der Davoser Zeitung vom 28. April wurde in einem Leserbrief die Wirkung der Davos Digital Agenda kritisch beurteilt. Ein genauer Blick auf den Stand aller lancierten Projekte zeigt: Die Davos Digital Agenda wirkt.

Im Juli des Vorjahres gab der Kleine Landrat der Gemeinde Davos grünes Licht für einige Projektideen. Diese hatte der Digital Rat Davos unter Beizug verschiedener Branchenvertretenden erarbeitet. Sie sollen dabei helfen, dass in Davos die Chancen der digitalen Transformation besser erkannt und genutzt werden. Die Regionalentwicklung hat die Umsetzung mit viel Elan an die Hand genommen und innerhalb von neun Monaten mit engagierten Partnern auf den heutigen Stand vorangetrieben.
Modernes alpines Forschen und Arbeiten
Seit Oktober ist der Co-Working-Space Davos als erstes Projekt der Davos Digital Agenda buchbar. Er erfreut sich schon in der Aufbauphase reger Nutzung und leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Innovation Center Davos (ICD), welches die Stiftung SFI in den Räumlichkeiten des ehemaligen SIAF-Gebäudes und in der angrenzenden Villa Fontana an der Oberen Strasse unter tatkräftigem Zutun der Regionalentwicklung aufbaut. Die jüngste Dynamik am ICD vermochte neue Nutzende unter anderem in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Gesundheit anzuziehen. Prominentestes Beispiel ist das «Lab42», an dem Fragen rund um Künstliche Intelligenz erforscht werden.
Das Co-Working-Angebot seinerseits umfasst einen offenen Arbeitsbereich mit schnellem Netzanschluss (Glasfaser), Loungebereich und Küche. Zudem bieten ein Sitzungsraum, eine «Quite-Box», Garderoben sowie Duschen, Druck-, Scan- sowie Kopiermöglichkeiten und ein «Touch-Screen-Whiteboard» Möglichkeiten zu vielfältigem und modernem Arbeiten. Neben Einzelpersonen wird Co-Working Davos bereits von drei Unternehmungen und einer Eventorganisation mitgenutzt. In der ersten Saison besonders nachgefragt wurden auch die temporär mietbaren Einzelbüros (Alpine Offices), die ungestörte Videokonferenzen ermöglichen.
Nach der ersten Saison wird der Co-Working-Bereich mit Unterstützung von DDO optisch weiterentwickelt. Im Sommer werden sich Bevölkerung und Gäste an einem Tag der Offenen Tür ein Bild von den neuen alpinen Arbeitsplätzen machen können. Sie stehen im Übrigen auch der Davoser Bevölkerung zur Nutzung offen: www.coworking-davos.com
Digitalkick, Standortmarketing, Ressource-Sharing
Das zweite Projekt der Davos Digital Agenda mit dem Titel «Bildungsoffensive digitales Marketing» wurde mit der Fachhochschule Graubünden (FHGR) und der Agentur Robin Nicolas umgesetzt und als Pilot von «GRdigital» durch den Kanton finanziell unterstützt. Mit dem «Digitalkick» werden KMU und weitere Interessierte im Umgang mit digitalen Medien unterstützt. Der erste Kurs startete im Januar und war vollständig ausgebucht. Die grosse Nachfrage führte zur Gründung eines Spin-offs, das zwischenzeitlich Kurse auch in anderen Regionen wie dem Engadin anbietet.
Im April konnte letztlich das Projekt Ressourcenpool weitergebracht werden und das informative und mehrsprachige Webportal www.live-work-davos.ch ging nach einer intensiven Erarbeitungsphase live. Die Website unterstützt kleine wie grosse Arbeitgebende im kompetitiven Arbeitsmarkt, indem sie im Sinne eines digitalen Standortmarketings gebündelte Informationen zum Wohn- und Arbeitsort Davos bereitstellt und damit potenziellen Zuzügern und Zuzügerinnen den Entscheid und das Ankommen erleichtern soll.
Schnelles Internet für die Region (Ultrahochbreitband-Infrastrukturen)
Für die Nutzung der Chancen der digitalen Transformation ist auch eine gute Erschliessung mit schnellem Internet von Bedeutung. Um die Abdeckung in Graubünden zu verbessern, hat der Kanton das Förderkonzept «Ultrahochbreitband Graubünden» lanciert. Um dieses implementieren zu können, müssen die Regionen eigene Erschliessungskonzepte erarbeiten. Die Region Prättigau/Davos hat basierend auf einer Analyse ein solches als erste Region im Kanton erarbeitet und der Kantonsregierung zur Genehmigung unterbreitet. Wird das Konzept gutgeheissen, dient es den Gemeinden dazu, allfällige Lücken zu erkennen und zu deren Schliessung kantonale Fördermittel abzurufen. Erwähnenswert ist hierbei, dass in Davos die grosse Mehrheit der Liegenschaften und Betriebe, insbesondere im Zentrum, teilweise aber auch in den Dörfern (zum Beispiel Monstein) bereits heute über gute bis sehr gute Anschlüsse verfügen. (pd)