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Supreme Court befasst sich mit strengem Abtreibungsgesetz in Texas

Im Streit um ein extrem strenges Abtreibungsgesetz des Bundesstaats Texas hat sich der Oberste Gerichtshof der USA in einer Anhörung mit dem Fall befasst.

Agentur
sda
01.11.21 - 18:37 Uhr
Politik
ARCHIV - Der Oberste Gerichtshof ist zu sehen. Foto: J. Scott Applewhite/AP/dpa
ARCHIV - Der Oberste Gerichtshof ist zu sehen. Foto: J. Scott Applewhite/AP/dpa
Keystone/AP/J. Scott Applewhite

Das sogenannte Herzschlag-Gesetz verbietet fast alle Abtreibungen. Die US-Regierung hatte Texas wegen des Gesetzes verklagt. Der Supreme Court beschäftigte sich am Montag zunächst vor allem mit der Frage, ob das Justizministerium die Regelung in dieser Form überhaupt anfechten kann.

US-Generalanwältin Elizabeth Prelogar warf Texas während der Anhörung Verfassungsbruch vor. Das Gesetz sei so konzipiert, dass es eine gerichtliche Überprüfung verhindere, sagte sie. Der konservativ regierte Bundesstaat hat die Durchsetzung des Gesetzes von staatlichen Behörden auf Privatpersonen verlagert. Diese können zivilrechtlich gegen alle vorzugehen, die einer Frau bei einer Abtreibung helfen. Eigentlich sind Abtreibungen nach einem Grundsatzurteil in den USA bis zur Lebensfähigkeit des Fötus erlaubt - heute etwa bis zur 24. Schwangerschaftswoche.

Vor dem Gericht in der US-Hauptstadt Washington versammelten sich Dutzende Menschen. Das Gesetz verhindere, dass Frauen Zugang zu sicherer medizinischer Versorgung hätten, sagte Demonstrantin Jenny. «In diesem Fall geht es um so viel mehr als um Abtreibung. Es geht um jedes verfassungsmässige Recht», sagte Molly Duane, Anwältin bei der Rechtsorganisation Center for Reproductive Rights. Kritikerinnen und Kritiker des Gesetzes befürchten, dass die Art und Weise, wie es entworfen ist, als Vorlage dienen könne, um andere verfassungsmässig geschützte Rechte einzuschränken.

«Wir sind der Meinung, dass dieses Gesetz ein Schritt in die richtige Richtung ist, um jeden Tag Hunderte von Menschenleben zu schützen», betonte hingegen Demonstrantin Stephanie von der Anti-Abtreibungsorganisation Students for Life. «Letztendlich wollen wir, dass alles Leben geschützt wird.»

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