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Bestürzung in Grossbritannien nach tödlichem Angriff auf Abgeordneten

Ein Abgeordneter der konservativen Regierungspartei in Grossbritannien ist nach einem Messerangriff am Freitag ums Leben gekommen. Es handelt sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dabei um den Tory-Abgeordneten David Amess.

Agentur
sda
15.10.21 - 18:50 Uhr
Politik
Eine Frau legt Blumen am Tatort in der Nähe der Belfairs Methodist Church nieder, wo der konservative Abgeordnete David Amess zum Opfer eines Messerangriffs wurde. In Großbritannien herrscht nach dem tödlichen Angriff Bestürzung. Von mehreren Seiten…
Eine Frau legt Blumen am Tatort in der Nähe der Belfairs Methodist Church nieder, wo der konservative Abgeordnete David Amess zum Opfer eines Messerangriffs wurde. In Großbritannien herrscht nach dem tödlichen Angriff Bestürzung. Von mehreren Seiten…
Keystone/PA Wire/Yui Mok

Die Polizei hatte zuvor den Tod eines Mannes bei dem Vorfall bestätigt, ohne jedoch die Identität des Toten zu nennen. Zuvor hatten Medien berichtet, ein Angreifer habe mehrfach auf den 69-Jährigen eingestochen. Der Vorfall soll sich während einer Bürgersprechstunde in der Grafschaft Essex abgespielt haben. Die Polizei bestätigte, dass ein 25 Jahre alter Mann wegen des Verdachts auf Mord festgenommen wurde. Nach weiteren Verdächtigen werde nicht gesucht, hiess es weiter. Am Tatort wurde zudem ein Messer sichergestellt. Über die möglichen Hintergründe der Tat gab es zunächst keine Informationen.

Premierminister Boris Johnson brach einen Kabinettsausflug nach Bristol ab und kehrte in den Regierungssitz Downing Street zurück.

Von mehreren Seiten kamen bereits Beileidsbekundungen für Amess. Johnsons Frau Carrie schrieb auf Twitter: «Absolut schreckliche Neuigkeiten über Sir David Amess. Er war enorm freundlich und gut. Ein riesiger Tierliebhaber und ein echter Gentleman. Das ist so ungerecht. Gedanken sind bei seiner Frau und seinen Kindern.»

Vize-Premierminister Dominic Raab würdigte den erstmal 1983 ins Unterhaus gewählten Amess als «Politiker mit gesundem Menschenverstand und einen Wahlkämpfer mit grossem Herz und enormer Grosszügigkeit - einschliesslich für die, die nicht einer Meinung mit ihm waren.» Unterhaussprecher Lindsay Hoyle zeigte sich «schockiert und zutiefst getroffen». Der Vorfall werde «Schockwellen durch die parlamentarische Gemeinschaft und das ganze Land senden», so Hoyle auf Twitter.

Der Fall erinnert an den Mord an der Labour-Abgeordneten Jo Cox 2016. Cox wurde ebenfalls bei einer Bürgersprechstunde in ihrem Wahlkreis von einem Rechtsextremisten mit einer Schusswaffe und einem Messer angegriffen. Sie starb kurz darauf an ihren Verletzungen. Der Mord an Cox ereignete sich nur wenige Wochen vor dem Brexit-Referendum.

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