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Meuthen will nicht mehr für AfD-Vorsitz kandidieren

Der langjährige deutsche AfD-Parteichef Jörg Meuthen will bei der Neuwahl des Parteivorstandes im Dezember nicht mehr für den Spitzenposten kandidieren. Das geht aus einem Rundschreiben hervor, das er am Montag an die Mitglieder der Partei verschickt hat.

Agentur
sda
11.10.21 - 13:30 Uhr
Politik
ARCHIV - Der langjährige AfD-Co-Vorsitzende Jörg Meuthen will bei der Neuwahl des Parteivorstandes im Dezember nicht mehr für den Spitzenposten kandidieren. Foto: Kay Nietfeld/dpa
ARCHIV - Der langjährige AfD-Co-Vorsitzende Jörg Meuthen will bei der Neuwahl des Parteivorstandes im Dezember nicht mehr für den Spitzenposten kandidieren. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Keystone/dpa/Kay Nietfeld

Meuthen teilt sich den Vorsitz der Rechtspopulisten aktuell mit Tino Chrupalla, der gemeinsam mit Alice Weidel die Bundestagsfraktion führt. «Ich werde selbstverständlich meine politische Arbeit fortsetzen», schrieb Meuthen, der dem Bundestag nicht angehört.

Meuthen zählt zu den Vertretern des eher gemässigten AfD-Flügels. Die AfD (Alternative für Deutschland) hatte sich seit ihrer Gründung 2013 deutlich nach rechts bewegt. Einige ostdeutsche Landesverbände werden vom Inlandsgeheimdienst als rechtsextreme Verdachtsfälle eingestuft. Bei der Bundestagswahl im September ging der AfD-Stimmenanteil deutschlandweit von 12,6 auf 10,3 Prozent zurück. In den östlichen Ländern Sachsen und Thüringen wurde sie aber stärkste Partei.

Aus der AfD tritt Meuthen - zumindest vorerst - nicht aus. Er werde seine politische Arbeit fortsetzen und wolle seine «Stimme hörbar einsetzen», teilt der Europaabgeordnete seinen Parteifreunden mit. Dass er dies langfristig auch im Namen der AfD tun will, steht in seinem Mitgliederrundbrief allerdings so explizit nicht.

Meuthen war im Sommer 2015 auf einem von Tumulten geprägten Parteitag in Essen erstmals zum Co-Vorsitzende gewählt worden. Damals stand mit ihm Frauke Petry an der Spitze der Partei. Sie verliess die AfD nach der Bundestagswahl 2017 und beklagte einen Rechtsruck der Partei.

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