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Pro Flims-Cassons will Erschliessung bis zum Grat abklären

Der Verein Pro Flims-Cassons unterstützt die jüngsten Pläne für die Flimser Sardona-Gondelbahn. Bei der Bergstation Ils Cugns soll aber nicht Endstation sein.

Jano Felice
Pajarola
24.09.21 - 04:30 Uhr
Politik
Tempi passati: Zu Zeiten der alten Cassonsbahn kamen Besucherinnen und Besucher noch relativ einfach auf den Cassonsgrat.
Tempi passati: Zu Zeiten der alten Cassonsbahn kamen Besucherinnen und Besucher noch relativ einfach auf den Cassonsgrat.
Bild Mattias Nutt

Eine «Zeitenwende im Kommunikationsverhalten der Protagonisten», «neue Zuversicht» statt der bisherigen Verunsicherung: Der Vorstand des Vereins Pro Flims-Cassons findet in seinem jüngsten Jahresbericht fast nur positive Worte für die Entwicklungen der letzten Monate in Sachen Sardona-Erschliessung. Endlich, im zwölften Jahr des Vereins, würden die Zeichen für eine baldige Realisierung eines Projekts «sehr gut» stehen. «Noch nie haben sich die Beteiligten so entschlossen zusammengefunden.» Und sowohl die Weisse Arena Gruppe (WAG) als auch die Gemeinde würden sich nun um Transparenz bemühen und eine «vorbildliche Kommunikation» praktizieren. 

In Abwägung aller Vor- und Nachteile kommt gemäss Jahresbericht auch der Vereinsvorstand zum Schluss, das Erschliessungsvorhaben der von WAG und Gemeinde gebildeten Cassons AG könne unterstützt werden, vor allem auch wegen der Aussicht auf eine schnelle Umsetzung. In der Linienführung der geplanten Gondelbahn mit dem revolutionären «Rope Taxi»-System (Ausgabe vom 1. Februar) sei eines der Kernanliegen des Vereins berücksichtigt worden, die streckenmässige Integration der Station Foppa. Bitter sei zwar der Wegfall des bislang ab Foppa erreichbaren Naraus, doch im Gegenzug sei die künftige bahntechnische Erschliessung von Segnes attraktiv und vermöge diesen Verlust zu kompensieren.

Nach wie vor unzufrieden ist man bei Pro Flims-Cassons aber mit der ungünstigen Lage der Bergstation Ils Cugns – der Cassonsgrat selbst wird mit der neuen Bahn nicht direkt erschlossen, er befindet sich rund 200 Höhenmeter weiter oben. Man sei aber übereingekommen, nach dem Abschluss des Bewilligungsverfahrens für das jetzt laufende Projekt die Machbarkeit einer «Resterschliessung bis in die Nähe des Grates» abzuklären. Der Vorstand plane diese Resterschliessung von Fachleuten eruieren zu lassen.

Regierung passt Richtplan an

Die Regierung ermöglicht den nächsten Schritt hin zur neuen Sardona-Erschliessung: Sie hat gemäss ihren am Donnerstag publizierten Mitteilungen die Anpassung des kantonalen und regionalen Richtplans zum Skigebiet Flims-Laax beschlossen. Hauptbestandteil ist die Umsetzung des «Masterplans 2028». Er umfasst zur Hauptsache den Bau der durchgehenden Zubringeranlage Flims–Foppa–Startgels zur Segneshütte und weiter nach Nagens Sura mit einer Verzweigung nach Ils Cugns. Dadurch ersetzt werden die schon 2018 rückgebaute Pendelbahn Naraus-Cassons, deren Zubringeranlagen Flims–Foppa–Naraus und die Beschäftigungsanlage Startgels-Grauberg. Sie werden alle ebenfalls rückgebaut. Die Richtplananpassung muss noch vom Bund gutgeheissen werden, wie es in der Mitteilung heisst. Erst dann kann die Regierung die für die Sardona-Erschliessung nötige Ortsplanrevision genehmigen. (jfp)

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos

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