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Post erhöht Löhne für Werbeverträgerinnen und Werbeverträger

Die Post erhöht die Löhne für die Mitarbeitenden zweier Tochterfirmen, die unadressierte Werbung wie Prospekte oder Flyer verteilen. Die Angestellten von Epsilon und Direkt Mail Company (DMC) erhalten ab 2022 fünf Prozent mehr Lohn.

Agentur
sda
09.09.21 - 10:58 Uhr
Politik
Die Angestellten von zwei Tochterunternehmen der Post, welche unadressierte Werbung verteilen, erhalten ab 2022 fünf Prozent mehr Lohn. (Symbolbild)
Die Angestellten von zwei Tochterunternehmen der Post, welche unadressierte Werbung verteilen, erhalten ab 2022 fünf Prozent mehr Lohn. (Symbolbild)
KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI

Die Mitarbeitenden erhalten damit mindestens 18.27 Franken pro Stunde, wie die Post am Donnerstag mitteilte. Wenn alle Zuschläge wie Ferien und Feiertage hinzugezählt werden, erhalten die Verträgerinnen und Verträger gemäss Post mindestens 19.86 Franken pro Stunde.

Beim Fixbetrag handelt es sich gemäss Mitteilung um den gesetzlichen Mindestlohn für Postdienstleistungen. Die Post mache die Anpassung aber unabhängig von gesetzlichen Vorgaben, schreibt die Post, da das Vertragen von unadressierten Prospekten und Gratiszeitungen laut Postgesetz nicht als Postdienstleistung gelte.

Die Post passe die Löhne überall dort an, wo die kantonalen Vorgaben tiefere Löhne zulassen würden und nicht bereits höhere Löhne bezahlt würden, wie beispielsweise im Kanton Genf.

Mitbewerber sollen nachziehen

Die Gewerkschaft Syndicom beurteilt dies als «kleinen Schritt in die richtige Richtung», wie sie in einer Mitteilung schreibt. Die Löhne blieben weiterhin tief. Auch Transfair, die Gewerkschaft des Service Public, nennt die Lohnerhöhung eine «gute Nachricht» und einen "Teilerfolg. Die Gewerkschaften legen den Fokus nun auf Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag und einen Branchen-Gesamtarbeitsvertrag. Diese seien wichtig, um die Arbeitssituation der Angestellten der Firmen zu verbessern.

Auch die Post fordert, dass ihre Mitbewerber mitziehen. Es brauche eine verbindliche schweizweite Lösung für die ganze Branche. Nach diesem «ersten Schritt»müssten daher weitere folgen. Die Sozialpartner müssten sich für eine Lösung für die ganze Branche einsetzen.

Die Westschweizer Firma Epsilon verteilt in den Kantonen Genf, Waadt und Freiburg mit rund 330 Mitarbeitenden unadressierte Werbung und ist zudem in den Kantonen Waadt und Genf in der Frühzustellung von abonnierten Zeitungen und Zeitschriften tätig. Die Firma DMC ist in der gesamten Deutschschweiz und im Tessin mit rund 4200 Mitarbeitenden in der Verteilung der Werbeträger tätig.

Die defizitäre Epsilon soll im Jahr 2022 in die DMC und die andere, konzerneigene Firma Presto überführt werden, wie die Post im Juli mitteilte.

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