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Waldverjüngung soll sichergestellt werden

Die Wildschäden im Wald sind in verschiedenen Regionen im Kanton Graubünden gross und haben in den letzten Jahren zugenommen.

Klosterser
Zeitung
01.09.21 - 11:33 Uhr
Politik
Eine natürliche Waldverjüngung soll wieder möglich werden.
Eine natürliche Waldverjüngung soll wieder möglich werden.
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In Fünfjahresschritten soll sich im Zeithorizont bis 2035 der Waldzustand etappenweise verbessern und die natürliche Waldverjüngung wieder möglich werden.

Vorgehen in Etappen

Ein gesunder und gut strukturierter Schutzwald gewährleistet der Bündner Bevölkerung nachhaltige Sicherheit. Dieser Wald ist gleichzeitig auch der Lebensraum vieler Wildtiere, welche natürlicherweise Spuren hinterlassen. An verschiedenen Orten in Graubünden führen diese Spuren zu übermässigen Schäden im Wald. Zur Lösung dieses Konflikts hat die Bündner Regierung zehn Ziele und insgesamt 40 Massnahmen definiert.

Reduktion der Wildbestände

Wird die Waldverjüngung gehemmt oder verhindert, fehlt im künftigen Wald der wichtige Nachwuchs. Die Waldfunktionen, insbesondere die Schutzfunktion, sind mittel- bis langfristig nicht mehr gewährleistet. Deshalb soll sich der Wald mehrheitlich natürlich und mit allen vorkommenden Arten verjüngen. Dort wo dies aktuell wegen des zu starken Wildeinflusses nicht möglich ist, muss die Jagd im Wald intensiviert und der Wildbestand reduziert werden.

Die Pflege des Waldes ist auch für das Wild von grosser Bedeutung. Die in den vergangenen Jahren intensiv durchgeführte Waldpflege, die einen wildfreundlichen Lebensraum sicherstellt und dadurch auch für eine bessere Verteilung der Wildtiere sorgt, muss weitergeführt werden, unter anderem über die waldbauliche Behandlung des Schutzwaldes und die Förderung der Waldbiodiversität.

Zusätzlich zu den jagdlichen und forstlichen Massnahmen sind weitere wichtige Mittel für die Verbesserung der Wald-Wild-Situation erforderlich.

Die Störung im Lebensraum der Wildtiere muss gezielt reduziert werden. Im Winter kann damit verhindert werden, dass sich das Wild konzentriert in den problematischen Wäldern aufhält, viel Energie verbraucht und dadurch noch mehr Schäden verursacht. Im Sommer sind störungsarme Lebensräume wichtig für eine möglichst gute Verteilung der Tiere auch im Offenland und verhindern somit Konzentrationen in geschlossenen Wäldern.

Die Verbesserung der Situation kann nicht allein durch die Jagd und durch die Waldbewirtschaftung erfolgen. Alle Anspruchsgruppen müssen bereit sein, die Massnahmen umzusetzen und einander gegenseitig zu unterstützen. Zu den wichtigsten Anspruchsgruppen gehören die Jäger, die Bündner Gemeinden als wichtigste Waldeigentümerinnen, der Tourismus und die Landwirtschaft.

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