×

Britischer Minister: Verlängerung der Evakuierung unwahrscheinlich

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hält eine Verlängerung der Evakuierungsmission in Afghanistan über das Monatsende hinaus für unwahrscheinlich. Das sagte er dem Nachrichtensender Sky News am Dienstag vor einem virtuellen Treffen der G7-Staats- und Regierungschefs.

Agentur
sda
24.08.21 - 13:34 Uhr
Politik
HANDOUT - Britische Streitkräfte am Flughafen von Kabul. Foto: Lphot Ben Shread/Mod/PA Media/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Britische Streitkräfte am Flughafen von Kabul. Foto: Lphot Ben Shread/Mod/PA Media/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone/PA Media/Lphot Ben Shread/Mod

«Nicht nur wegen dem, was die Taliban gesagt haben, sondern es ist auch unwahrscheinlich angesichts der öffentlichen Äusserungen von US-Präsident Biden», so Wallace. Es lohne sich aber, für eine Verlängerung zu werben - «und das werden wir», fuhr der Minister fort.

Gleichzeitig gestand Wallace ein, dass die Sicherheitsrisiken bei dem Evakuierungseinsatz immer höher werden. Terrorgruppen wie der Islamische Staat seien darauf aus, den Westen aus Afghanistan hinauszujagen. «Wir wären sehr verletzlich, sollte ein Terrorist zuschlagen», sagte er.

Derzeit werden täglich Tausende Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Der Flughafen ist der einzige Teil des Landes, der noch unter der Kontrolle der westlichen Militärallianz steht. Doch die Zeit wird knapp. Am 31. August sollen alle ausländischen Truppen das Land verlassen haben. Die militant-islamistischen Taliban, die nun weite Teile einschliesslich der Hauptstadt kontrollieren, wollen eine Verlängerung der Mission nicht akzeptieren.

Viele Menschen, die wegen ihrer Tätigkeit für die afghanische Regierung, westliche Streitkräfte oder ihr Engagement für Menschenrechte mit Vergeltungsaktionen der Taliban rechnen müssen, müssen dann ihrem Schicksal überlassen werden, so die Befürchtung.

Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson will den Gipfel am Dienstagnachmittag nutzen, um sich bei Biden für eine Verlängerung der Frist stark zu machen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR