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UN: Mindestens 40 tote Zivilisten bei Gefechten in Südafghanistan

Die Gefechte um die südafghanische Provinzhauptstadt Laschkargah fordern immer mehr zivile Opfer. Binnen 24 Stunden seien in der Stadt mindestens 40 Zivilisten getötet und 118 verletzt worden, teilte die UN-Mission in Afghanistan (Unama) am Dienstag auf Twitter mit.

Agentur
sda
03.08.21 - 15:30 Uhr
Politik
Afghanische Sicherheitskräfte patrouillieren in einem Fahrzeug während der Kämpfe zwischen Taliban und afghanischen Sicherheitskräften in der südafghanischen Provinz Helmand. Die Gefechte um die südafghanische Provinzhauptstadt Laschkargah fordern immer…
Afghanische Sicherheitskräfte patrouillieren in einem Fahrzeug während der Kämpfe zwischen Taliban und afghanischen Sicherheitskräften in der südafghanischen Provinz Helmand. Die Gefechte um die südafghanische Provinzhauptstadt Laschkargah fordern immer…
Keystone/AP/Abdul Khaliq

Sie rief zu einem sofortigen Ende der Kämpfe in städtischen Gebieten auf.

Seit Tagen gibt es heftige Kämpfe um Laschkargah, die Hauptstadt der Provinz Helmand. Die Regierung kontrolliert dort mittlerweile nur mehr zwei von zehn Polizeibezirken. Dem Provinzrat Ataullah Afghan zufolge dauerten die Kämpfe mit den militant-islamistischen Taliban im Zentrum rund um den Gouverneurssitz, das Polizeihauptquartier und das Zentralgefängnis auch am Dienstag weiter an.

Sollte Kabul keine Verstärkung schicken, drohe die Stadt an die Islamisten zu fallen, sagte Afghan weiter. Die vorhandenen Kräfte würden seit elf Tagen praktisch ohne Schlaf kämpfen. Ihr grösstes Problem sei, dass sich Taliban-Kämpfer in zivilen Wohnhäusern verschanzt hielten. Der für Helmand zuständige afghanische General Sami Sadat rief lokalen Medien zufolge die Bevölkerung am Dienstag dazu auf, jene Orte in der Stadt zu verlassen, von denen aus die Taliban kämpften.

Laut Verteidigungsministerium wurden weitere Luftschläge gegen Taliban-Stellungen in der Stadt durchgeführt. Lokale Journalisten berichteten, diese hätten aber auch zivile Einrichtungen getroffen, darunter eine private Universität und eine Fabrik.

In einer Ansprache vor beiden Kammern des Parlaments hatte der afghanische Präsident Aschraf Ghani am Montag die «plötzliche Entscheidung» der USA und der Nato-Truppen zum Abzug für die Verschlechterung der Sicherheitslage im Land verantwortlich gemacht. Er versprach, innerhalb der nächsten sechs Monate für Stabilität im Land zu sorgen.

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