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Organisationen fordern von Merkel Patentfreigabe bei Corona-Impfstoff

Zahlreiche Organisationen und Fachleute haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vor ihrem Besuch bei US-Präsident Joe Biden in Washington aufgefordert, sich für eine Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe auszusprechen. «Jeder Mensch, egal wo, egal wie wohlhabend oder arm, muss die Chance bekommen, sich impfen zu lassen und gegen das Coronavirus zu schützen», sagte die Vorstandsvorsitzende von Oxfam Deutschland, Marion Lieser, am Mittwoch in einer Online-Pressekonferenz. «Bei ihrem Treffen mit Präsident Biden in Washington muss sich Bundeskanzlerin Merkel nun entscheiden, ob sie als Hüterin von Monopolen und Profiten oder als Anwältin des Gemeinwohls in die Geschichte eingehen wird.»

Agentur
sda
14.07.21 - 18:54 Uhr
Politik
Aktivisten mit Masken, die Bundeskanzlerin Merkel und den US-Präsidenten Biden darstellen, stehen vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Die Aktivisten fordern die vorübergehende Aussetzung des Patentschutzes für die Covid-Impfstoffe. Foto: Fabian Sommer…
Aktivisten mit Masken, die Bundeskanzlerin Merkel und den US-Präsidenten Biden darstellen, stehen vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Die Aktivisten fordern die vorübergehende Aussetzung des Patentschutzes für die Covid-Impfstoffe. Foto: Fabian Sommer…
Keystone/dpa/Fabian Sommer

Ärmere Länder, aber auch die USA, setzen sich seit geraumer Zeit für eine Aussetzung des Patentschutzes für Impfstoffe ein, um die weltweite Impfkampagne zu beschleunigen. Merkel hat das bisher klar abgelehnt. Der Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz betonte, dass ein Grossteil der Forschung für die Corona-Impfstoffe von öffentlichen Geldern bezahlt werde. «Präsident Biden sollte das Treffen mit Merkel nutzen, um darauf hinzuwirken, dass Deutschland seine Blockadehaltung aufgebe», forderte Avril Benoit, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen in den USA, einer Mitteilung zufolge.

«Wir sind alle in Gefahr, seien wir ehrlich, jeder ist überall in Gefahr, solange das Virus aktiv ist, überall», sagte die demokratische Abgeordnete Jan Schakowsky, die mit anderen Abgeordneten ein Treffen mit der Bundeskanzlerin gefordert hatte. Bei ihrer vermutlich letzten Reise nach Washington als Kanzlerin wird Angela Merkel am Donnerstag von US-Präsident Joe Biden im Weissen Haus empfangen.

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