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Merkel wirbt für hohe Corona-Impfquoten - Sorgen wegen Delta

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn haben angesichts der sich rasch ausbreitenden aggressiveren Delta-Variante des Coronavirus auf die Bedeutung der Impfungen hingewiesen.

Agentur
sda
05.07.21 - 12:03 Uhr
Politik
ARCHIV - Menschen warten im Corona-Impfzentrum auf dem Messegelände in Berlin auf ihre Impfung. Foto: Michael Kappeler/dpa
ARCHIV - Menschen warten im Corona-Impfzentrum auf dem Messegelände in Berlin auf ihre Impfung. Foto: Michael Kappeler/dpa
Keystone/dpa/Michael Kappeler

Man müsse bei der Impfquote Richtung 80 Prozent kommen, mahnte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen am Montag in den letzten regulären Beratungen der CDU-Spitze vor der Sommerpause in Berlin. Vor allem ungeimpfte Kinder seien im Herbst noch verwundbar.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (der Bundesbehörde für Infektionskrankheiten) und des Gesundheitsministeriums hatten bis Sonntag 56,5 Prozent der rund 83 Millionen Einwohner Deutschlands mindestens eine Impfdosis erhalten. Vollständig geimpft waren demnach 38,9 Prozent. Hat sich der Impfschutz komplett aufgebaut, haben die Geimpften nach bisherigem Kenntnisstand auch bei Delta einen hohen Schutz vor einer Krankenhausbehandlung.

Spahn sagte nach den Teilnehmerangaben im Präsidium, es laufe gut beim Impfen, das Tempo nehme aber ab. In den Impfzentren seien die Termine nicht gleich weg, sondern durchaus eine Weile verfügbar. Er sprach sich dafür aus, Impfangebote etwa mit Aktivitäten der Menschen zu verbinden, beispielsweise einem Stadionbesuch. Geimpft sein müsse einen Unterschied machen zu nicht geimpft sein.

Auffrischungsimpfungen könnten aufgrund der Kapazitäten im Herbst angeboten werden. Bei den Meldepflichten würden verstärkt neue Parameter in die Statistik aufgenommen, etwa nicht nur die Belegung der Intensivbetten, sondern auch der Krankenhausaufenthalt. Die Thematik der Corona-Entwicklung in den Schulen werde nach den Sommerferien mit Wucht kommen, sagte Spahn.

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner sprach sich gegen Strafen für Menschen aus, die ihren Impftermin nicht wahrnehmen. Es müsse in diesem Zusammenhang sehr sensibel vorgegangen werden. Am Wochenende war eine Diskussion über Strafen für geschwänzte Impftermine aufgekommen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Deutschland nach Angaben des RKI vom Montag bei 5,0 an (Vortag: 5,0; Vorwoche: 5,6). Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz während der dritten Corona-Welle hatte es am 26. April 2021 mit 169,3 gegeben. Danach sank der Wert - von wenigen Ausreissern abgesehen - ziemlich stetig. Zuletzt deutete sich aber eine mögliche Trendwende an, vor der Pandemie-Experten wegen der zunehmenden Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante schon seit längerem warnen.

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