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Mehr als die Hälfte der Familienmütter arbeiten Teilzeit

In der Schweiz ist «Papa Vollzeit, Mama Teilzeit» das vorherrschende Erwerbsmodell in Partnerschaften. Mehr als die Hälfte der Familien mit Kindern funktionieren so. Zweithäufigste Form ist mit 16 Prozent das Modell «Papa verdient die Brötchen, Mama bäckt sie».

Agentur
sda
29.06.21 - 10:01 Uhr
Politik
In dieser Familie ist der Vater mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit von 53 Prozent der Hauptverdiener, während die Mutter Teilzeit arbeitet (Archivbild)
In dieser Familie ist der Vater mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit von 53 Prozent der Hauptverdiener, während die Mutter Teilzeit arbeitet (Archivbild)
Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE

Knapp hinter den Familien mit ausschliesslich als Hausfrau tätigen Müttern folgen solche, in denen beide Partner Vollzeit arbeiten: In 13 Prozent der Partnerschaften mit Kindern gilt dieses gleichberechtigte Modell mit Vollbeschäftigung. In 8 Prozent der Fälle arbeiten beide Teilzeit.

Die Unterschiede zwischen den Landesteilen sind freilich erheblich: In der Deutschschweiz arbeiten in weniger als 10 Prozent der Familien beide Elternteile Vollzeit. In der Romandie sind es knapp 20 Prozent, im Tessin 14 Prozent. Ganz anders bei der gleichberechtigten Teilzeitarbeit: Bei diesem Modell führt die Deutschschweiz mit 8,8 Prozent, gefolgt von der Romandie mit 5,8 und dem Tessin mit 3,4 Prozent.

Mehr Freiheit für Mütter ab Kindergarten

Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt die Erwerbstätigkeit der Frau zu. In 52 Prozent der Paarhaushalte ohne Kinder arbeiten beide Vollzeit, wie die neuesten Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen. Der Anteil der Mütter am Familieneinkommen steigt umgekehrt proportional zur Zahl der zu betreuenden Kinder: Mit drei und mehr Kindern sorgen Mütter für ein Fünftel des Familieneinkommens, mit einem Kind ist es schon ein Drittel, ohne Kind 58 Prozent.

Egal, ob das kleinste Kind Null oder 17 Jahre alt ist, in der Hälfte der Familien tragen die Mütter mindestens ein Viertel zum Budget bei. Die höchsten Beiträge kommen dabei nicht etwa von den Müttern mit grossen Kindern, sondern von denjenigen, deren Nesthäkchen zwischen 4 und 12 Jahre alt sind: In 17,6 Prozent dieser Familien tragen Frauen die Hälfte oder mehr zum Budget bei. Baby-Mütter sorgen in 13,4 Prozent der Familien für mindestens die Hälfte des Einkommens. Ist das Jüngste zwischen 18 und 24, ist dies nur in jeder zehnten Familie so.

Viel mehr Teizeitbeschäftigung als in der EU

Im internationalen Vergleich sticht die Schweiz gemäss BFS durch den hohen Anteil an Teilzeiterwerbstätigen hervor. Während in der Schweiz 63 Prozent aller erwerbstätigen Frauen im Alter von 25 bis 54 Jahren Teilzeit arbeiten, sind es in der EU-27 nur 28 Prozent.

Auch bei den gleichaltrigen Männern ist ein Unterschied festzustellen: In der Schweiz arbeiten 16 Prozent der erwerbstätigen Männer Teilzeit gegenüber 7 Prozent in der EU-27. Mit 82 Prozent weisen Frauen mit Partnerin oder Partner und Kindern unter 25 Jahren den höchsten Anteil an Teilzeiterwerbstätigen auf.

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