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Biden verteidigt Luftangriffe gegen pro-iranische Milizen

US-Präsident Joe Biden hat die Luftangriffe des amerikanischen Militärs im irakisch-syrischen Grenzgebiet verteidigt.

Agentur
sda
29.06.21 - 01:26 Uhr
Politik
Joe Biden, Präsident der USA, spricht im East Room des Weißen Hauses. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Joe Biden, Präsident der USA, spricht im East Room des Weißen Hauses. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Keystone/AP/Evan Vucci

Diese hätten Einrichtungen zum Ziel gehabt, die von pro-iranischen Milizen genutzt worden seien, auf deren Konto Attacken gegen US-Kräfte im Irak gingen, sagte Biden bei einem Treffen mit dem scheidenden israelischen Präsidenten Reuven Rivlin im Weissen Haus. Biden betonte, er habe als Präsident laut Verfassung die Befugnis, dies anzuordnen. Mit Blick auf Teheran sagte er, der Iran werde niemals an eine Atomwaffe kommen, solange er im Amt sei.

Das US-Militär hatte laut Pentagon in der Nacht zu Montag in der irakisch-syrischen Grenzregion Luftangriffe auf mehrere Ziele geflogen, die von pro-iranischen Milizen genutzt worden seien. Von diesen Einrichtungen aus hätten vom Iran unterstützte Milizen mit Drohnen Angriffe auf US-Personal und Einrichtungen im Irak gestartet. Es handele sich um zwei Ziele in Syrien und eines im Irak. Das Pentagon sprach von einem notwendigen und angemessenen Defensivschlag. Aus dem Irak kam Kritik.

Iran-treue schiitische Milizen wiederum drohten mit Vergeltung und griffen am Montag im Osten Syriens nach Darstellung von Aktivisten eine Basis der US-Armee an. Als Reaktion auf die US-Luftangriffe hätten sie mehrere Raketen auf das Ölfeld Omar in der Provinz Dair as-Saur abgeschossen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montagabend. Es habe Sachschaden gegeben. Der Sprecher des US-Einsatzes in der Region, Wayne Marotto, bestätigte über Twitter, die US-Truppen in Syrien seien von mehreren Raketen angegriffen worden. Es habe keine Verletzten gegeben.

Die bewaffneten Gruppen gelten als verlängerter Arm des schiitischen Irans und sind sowohl im Irak als auch in Syrien aktiv. Sie fordern den Abzug der US-Truppen aus dem Irak. Seit Monaten kommt es dort immer wieder zu Angriffen auf Einrichtungen, die von den USA genutzt werden. Washington macht dafür pro-iranische Milizen verantwortlich.

Die US-Angriffe kommen zu einer Zeit, in der Verhandlungen über eine Rückkehr der USA zum Atomabkommen mit dem Iran laufen.

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Es ist verständlich, dass die iranische Führung nervös reagiert, denn der Handlungsspielraum für das aggressiv agierende Land wird durch die historische Entwicklung zwischen Israel und den Golfstaaten weiter eingeschränkt werden. Die Chance, Iran weiter zu destabilisieren, sollte mit Nachdruck genutzt werden.

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