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Regionalentwicklung breiter abstützen und schlagkräftiger machen

Die Regionalentwicklung Prättigau/Davos soll mit dem «Forum Prättigau/Davos» eine neue Basis erhalten.

Davoser
Zeitung
08.06.21 - 09:55 Uhr
Politik
Die Entwicklung Region Prättigau/Davos – im Bild Küblis – soll dank eines neuen Forums gestärkt werden.
Die Entwicklung Region Prättigau/Davos – im Bild Küblis – soll dank eines neuen Forums gestärkt werden.
SO (Olivia Aebli-Item)

Damit sollen Führung, Organisation, Partizipation und Kommunikation verbessert werden. Die Präsidentenkonferenz hat einem entsprechenden Antrag des Regionalausschusses am Montag, 7. Juni, in Klosters zugestimmt. Zudem wurden die Geschäftsberichte und Jahresrechnung 2020 genehmigt.

Die Regionalentwicklung ist in der Region Prättigau/Davos mit 140 Stellenprozenten vergleichsweise gut ausgestattet und setzt im Auftrag der Gemeinden eine Vielzahl von Projekten um. Verschiedene Entwicklungen führen nun zu einer Neuaufstellung. Dazu gehören seit Anfang Jahr eine neue Leistungsvereinbarung mit dem Kanton sowie die personellen Wechsel an den Spitzen der Gemeinden Davos und Klosters mit Landammann Philipp Wilhelm und Gemeindepräsident Hansueli Roth. Auch die Region selbst hat seit Anfang 2021 mit Werner Bär (Jenaz) einen neuen Präsidenten; zudem hat Valérie Favre Accola Mitte März die Leitung der Regionalentwicklung von Stefan Steiner übernommen, der die Region verlassen hat. Sie ist zusammen mit Georg Fromm für die operative Umsetzung zuständig.

Zu diesen äusseren Veränderungen kommen auch noch inhaltliche Überlegungen. Nach dem Nein zum Internationalen Naturpark Rätikon in den Prättigauer Gemeinden kann festgestellt werden, dass breite Kreise der Bevölkerung mit diesem Entwicklungsprojekt offensichtlich nicht angesprochen und überzeugt werden konnten. Auch sind Führung und Controlling der Regionalentwicklung schon länger ein Thema; diese Aufgaben sind fachlich und zeitlich nicht zu unterschätzen und für die bereits stark ausgelasteten Präsidentinnen und Präsidenten der Gemeinden eine Herausforderung.

Versuchsphase von vier Jahren

Ein Forum mit 20 bis 30 Mitgliedern soll die Regionalentwicklung nun in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik breiter abstützen. Unternehmen, Verbände, Interessengruppen sollen darin ebenso vertreten sein wie die jüngere Generation, die heute in den Gemeinden meist abseitssteht. Dieses Forum beschäftigt sich zwei- bis dreimal pro Jahr mit Themen der Regionalentwicklung, bringt Ideen ein, diskutiert Projekte und bereitet diese zuhanden der Gremien der Region vor. Die Präsidentin oder der Präsident dieses Forums ist zudem für die Führung der operativ tätigen Regionalentwickler verantwortlich. Mit Ausnahme des Präsidiums sind die Mitglieder des Forums ehrenamtlich tätig. Sie werden von der Präsidentenkonferenz gewählt.

Das Forum-Modell, das sich in der Nachbarregion Engiadina Bassa Val Müstair seit Jahren bewährt, sorgte am Montag in der Präsidentenkonferenz Prättigau/Davos für einige Diskussionen und wurde teilweise skeptisch aufgenommen. Schliesslich setzte es sich aber mit einer Mehrheit von 7 zu 4 Stimmen durch. Das Forum soll nun aufgebaut werden, eine erste Sitzung soll im Spätherbst stattfinden. Nach vier Jahren soll überprüft werden, ob die Erwartungen erfüllt werden konnten.

Alle Jahresrechnungen genehmigt

Die Geschäftsberichte und Jahresrechnungen 2020 der verschiedenen Ämter und Abteilungen der Region wurden von der Präsidentenkonferenz allesamt ohne Diskussion und einstimmig genehmigt. Zwar war auch bei der Region der Betrieb wegen der Covid-19-Pandemie erschwert, doch hielten sich die Auswirkungen in einem überblickbaren Rahmen. Zur Region Prättigau/Davos gehören das Betreibungs- und Konkursamt, die Berufsbeistandschaft und das Zivilstandsamt mit den Büros in Davos und Schiers sowie und die Geschäftsstelle inkl. Regionalentwicklung in Klosters. Die Prättigauer Gemeinden (ohne Davos) tragen über die Region zudem die Musikschule Prättigau, die Kulturförderung, die Abfallbewirtschaftung sowie die Steuerallianz. Alle Jahresberichte und –rechnungen sowie weitere Dokumente sind auf der Website der Region Prättigau/Davos (www.praettigau-davos.ch) publiziert. (pd)

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