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Papst gedenkt toter Kinder aus Massengrab an Internat in Kanada

Nach dem Fund eines Massengrabs mit 215 Kinderleichen an einem jahrzehntelang von der katholischen Kirche betriebenen früheren Internat für Indigene in Kanada hat Papst Franziskus der Opfer gedacht. «Ich habe mit Schrecken die Nachrichten aus Kanada empfangen», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag nach dem traditionellen Angelus-Gebet vor vielen Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom.

Agentur
sda
06.06.21 - 13:22 Uhr
Politik
Nach dem Fund eines Massengrabs mit 215 Kinderleichen auf dem Gelände eines jahrzehntelang von der katholischen Kirche betriebenen früheren Internats für Indigene in Kanada hat Papst Franziskus der Opfer gedacht. (Archivbild) Foto: Filippo Monteforte…
Nach dem Fund eines Massengrabs mit 215 Kinderleichen auf dem Gelände eines jahrzehntelang von der katholischen Kirche betriebenen früheren Internats für Indigene in Kanada hat Papst Franziskus der Opfer gedacht. (Archivbild) Foto: Filippo Monteforte…
Keystone/Pool AFP/AP/Filippo Monteforte

Er vereine sich mit den Bischöfen, um dem kanadischen Volk seine Nähe auszudrücken. Die Entdeckung habe die Gewissheit über den Schmerz der Vergangenheit vergrössert, sagte der 84-Jährige. Es werde weiter daran gearbeitet, um Licht in die Sache zu bringen. Er rief dazu auf, sich von dem ideologischen Kolonisationsmodell zu entfernen und die Rechte aller Söhne und Töchter Kanadas anzuerkennen.

In dem Massengrab in der Nähe der Stadt Kamloops in British Columbia waren Überreste von 215 Kinderleichen entdeckt worden. Das Grab lag auf dem Gelände der Kamloops Residential School, einer Art Umerziehungslager für Kinder kanadischer Ureinwohner, das zwischen 1890 und 1978 in Betrieb gewesen war, bis 1969 unter Leitung der katholischen Kirche. Wann und woran die Kinder starben, ist noch nicht bekannt. Einige von ihnen wurden nur drei Jahre alt.

UN-Menschenrechtsexperten forderten von der Regierung Kanadas und dem Vatikan umfassende Aufklärung. Kanadas Premierminister Justin Trudeau und Indigenenvertreter riefen die katholische Kirche auf, für ihre Rolle als Betreiberin dieser Schulen Verantwortung zu übernehmen.

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Dadurch werden die Toten auch nicht mehr lebendig, und das psychische Leiden der noch lebenden, auch nicht beseitigt. Ob der Papst dadurch sein Gewissen "erleichtert" hat, steht wiederum auf einem anderen Blatt. Über ein Verbrechen - Kindesmissbrauch, von katholischen Würdeträgern. Ereignisse, welche bis in unseres Zeitalter, des 21.Jahthunderts, hohe Wellen schlagen.

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