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Myanmars Junta-Chef: Aung San Suu Kyi geht es gut

Myanmars entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist nach Angaben des Junta-Chefs Min Aung Hlaing bei guter Gesundheit.

Agentur
sda
22.05.21 - 13:49 Uhr
Politik
Anti-Putsch-Demonstranten in Yangon halten ein Plakat mit dem Bild der festgesetzten Regierungschefin Aung San Suu Kyi hoch. (Archivbild) Foto: Uncredited/AP/dpa
Anti-Putsch-Demonstranten in Yangon halten ein Plakat mit dem Bild der festgesetzten Regierungschefin Aung San Suu Kyi hoch. (Archivbild) Foto: Uncredited/AP/dpa
Keystone/AP/Uncredited

Die 75-Jährige, die seit dem Militärputsch im Februar im Hausarrest sitzt und nicht mehr öffentlich gesehen wurde, werde in einigen Tagen für ein Verhör vor Gericht erscheinen, sagte der General dem chinesischsprachigen Fernsehsender Phoenix. Dieser veröffentlichte am Samstag Ausschnitte eines am Donnerstag aufgezeichneten Interviews. Nachdem Suu Kyi mehrmals per Videoschalte verhört wurde, soll sie am Montag erstmals persönlich vor Gericht erscheinen.

Der Friedensnobelpreisträgerin werden mehrere Vergehen vorgeworfen, darunter Verstösse gegen ein Staatsgeheimnisgesetz aus der Kolonialzeit, Aussenhandelsgesetze und Corona-Massnahmen. Am schwersten wiegt bislang der Vorwurf, «Anstiftung zum Aufruhr» betrieben zu haben. Ihre Anwälte durfte sie bislang nicht treffen.

Auf die Frage, was er von der politischen Bilanz der beim Volk beliebten Suu Kyi halte, sagte Junta-Chef Min Aung Hlaing: «Kurz gesagt, hat sie alles getan, was sie tun kann.» Zugleich kritisierte er, einige Medien würden die Zahl der Toten seit dem Umsturz überhöht darstellen und bezifferte sie auf «rund 300». Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP vom Freitag sind seither mindestens 812 Menschen getötet worden. Mehr als 5300 wurden demnach festgenommen. Auch am Samstag gab es landesweit Proteste gegen die Militär-Junta.

Seit dem Putsch der Generäle in dem südostasiatischen Land (ehemals Birma) Anfang Februar geht die neue Führung hart gegen Gegner vor. Viele Politiker wurden festgenommen. Als Grund für den Umsturz gibt das Militär angeblichen Wahlbetrug bei der Parlamentswahl im November an, die Suu Kyi mit der NLD klar gewonnen hatte. Beweise legte die Junta bisher nicht vor.

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