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Trotz Indien-Variante: Britische Regierung bleibt bei Lockerungen

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat die Öffnungspläne der Regierung in London trotz lokaler Ausbrüche der indischen Coronavirus-Variante im Land verteidigt.

Agentur
sda
16.05.21 - 11:19 Uhr
Politik
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, spricht bei einer Pressekonferenz zur Corona-Pandemie. Foto: Matt Dunham/PA Wire/dpa
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, spricht bei einer Pressekonferenz zur Corona-Pandemie. Foto: Matt Dunham/PA Wire/dpa
Keystone/PA Wire/Matt Dunham

Sollte sich die höhere Übertragbarkeit der Mutante als gering herausstellen, werde es so gut wie keine Auswirkungen auf den Lockerungsfahrplan des Landes geben, sagte Hancock am Sonntag dem Nachrichtensender Sky News. «Wir wissen es einfach nicht, deswegen ist es angemessen, den Fahrplan weiter zu verfolgen, aber die Menschen müssen wachsam und vorsichtig sein», sagte der konservative Politiker weiter.

Von Montag an sollen im grössten britischen Landesteil England wieder Treffen von bis zu sechs Personen in Privathaushalten möglich sein. Auch die Innengastronomie, Theater, Kinos und Museen dürfen wieder Gäste empfangen. Und das obwohl lokal begrenzt ein starker Anstieg an Infektionen durch die indische Virus-Variante B.1.617.2 verzeichnet wurde. Die Bundesregierung hatte das Land deswegen am Freitag wieder als Corona-Risikogebiet eingestuft. Insgesamt hat Grossbritannien aber derzeit mit einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von rund 24 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche vergleichsweise nur wenige Fälle.

Die indische Variante ist nach Ansicht britischer Experten womöglich um bis zu 50 Prozent ansteckender als die bislang in dem Land vorherrschende Virus-Variante B.1.1.7. Sollte sich das bewahrheiten, könnte der Fahrplan für weitere Öffnungsschritte ins Stocken geraten, warnte Premierminister Boris Johnson am Freitag. Eigentlich wollte Johnson am 21. Juni alle Corona-Massnahmen in dem Land aufheben. Ob das nun tatsächlich geschehen soll, will die Regierung am 14. Juni entscheiden.

In besonders stark betroffenen Gebieten wie dem nordwestenglischen Bolton und dem Londoner Bezirk Hackney sollen Massentests helfen, die Ausbreitung einzudämmen. Zudem soll der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung für über 50-Jährige landesweit von zwölf auf acht Wochen verkürzt werden.

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