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Corona-Milliarden: Abgeordnetenkammer stimmt für Draghis Aufbauplan

Italiens Abgeordnetenkammer hat am Dienstag den Plänen der Regierung zum Einsatz von rund 200 Milliarden Euro an Corona-Hilfsgeldern der EU mit grosser Mehrheit zugestimmt. Ministerpräsident Mario Draghi hatte das Konzept am Montag in der grösseren der zwei Parlamentskammern in Rom vorgestellt.

Agentur
sda
27.04.21 - 15:38 Uhr
Politik
Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi spricht vor der Abgeordnetenkammer bei der Vorstellung des nationalen Konzepts für den Corona-Wiederaufbauplan der EU. Foto: Roberto Monaldo/LaPresse via ZUMA Press/dpa
Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi spricht vor der Abgeordnetenkammer bei der Vorstellung des nationalen Konzepts für den Corona-Wiederaufbauplan der EU. Foto: Roberto Monaldo/LaPresse via ZUMA Press/dpa
Keystone/LaPresse via ZUMA Press/Roberto Monaldo

Am Dienstagabend war nach einer Präsentation des Dokuments im kleineren Senat auch dort eine Abstimmung geplant. Draghi will seine Vorlage wie andere Länder der Europäischen Union bis 30. April in Brüssel abgeben.

Da die Regierung des früheren Chefs der Europäischen Zentralbank über eine sehr grosse Mehrheit in beiden Häusern verfügt, galten beide Abstimmungen vorab als unproblematisch. In der Abgeordnetenkammer wurden 442 Ja-Stimmen gezählt - bei 19 Gegenstimmen und 51 Enthaltungen.

Italien ist der grösste Empfänger von Geldern aus dem europäischen Wiederaufbaufonds. Die EU hatte im Sommer 2020 einen schuldenfinanzierten Corona-Hilfsplan mit Zuschüssen und günstigen Krediten beschlossen. Dabei sollen rund 750 Milliarden Euro in der Union verteilt werden, um Pandemie-Folgen abzufedern.

Draghi hatte in seiner Ansprache am Montag betont, es gehe um das «Schicksal des Landes», das durch die Pandemie stark angeschlagen sei. Der Premier und viele Redner im Parlament betonten auch am Dienstag, dass Italien nicht nur Geld benötige. Das Land müsse alte Schwächen überwinden. Draghi will mit seiner Regierung deshalb die Bürokratie abbauen, die Verwaltungsstruktur einfacher machen und die als langsam kritisierte Justiz reformieren.

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