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Wahldebatte in Spanien endet mit Eklat

Eine Live-Debatte im spanischen Radiosender Cadena Ser vor der Regionalwahl in der Region Madrid ist am Freitag nach einem heftigen Wortgefecht abgebrochen worden.

Agentur
sda
23.04.21 - 17:05 Uhr
Politik
Pablo Iglesias, Kandidat von Unidas Podemos f ̧r die Pr‰sidentschaft von Madrid, verl‰sst die hitzige Wahldebatte. Foto: Jes ̇s HellÌn/EUROPA PRESS/dpa
Pablo Iglesias, Kandidat von Unidas Podemos f ̧r die Pr‰sidentschaft von Madrid, verl‰sst die hitzige Wahldebatte. Foto: Jes ̇s HellÌn/EUROPA PRESS/dpa
Keystone/EUROPA PRESS/Jes ̇s HellÌn

Der Spitzenkandidat der linken Partei Unidas Podemos und frühere spanische Vizeregierungschef Pablo Iglesias verliess die Runde erbost wegen Äusserungen der Kandidatin der rechtspopulistischen Partei Vox, Rocío Monasterio.

Sie hatte Zweifel geäussert, dass Iglesias ebenso wie der Innenminister und die Polizeichefin tatsächlich eine Morddrohung gegen sich und seine Familie in Form von per Post zugesandten Kugeln erhalten habe. Iglesias forderte sie auf, das zurückzunehmen, sonst werde er die Diskussion verlassen. Lächelnd antwortete die Vox-Politikerin: «Wenn du Mut hast, steh doch auf und verschwinde. Komm schon, ich bin froh, dass du gehst.»

Die Moderatorin der Debatte, Àngels Barceló, versuchte noch, Iglesias zum Bleiben zu bewegen und sich «gegen die Provokation der Ultrarechten» zu verteidigen. Zugleich rief sie der Vox-Kandidatin zu, «dies sei hier kein Spektakel, sondern eine Diskussion unter Demokraten». Daraufhin warf ihr Monasterio vor, sie sei «parteiisch».

Iglesias erklärte, er werde von nun an überhaupt nicht mehr mit «Ultrarechten» diskutieren, die mit solchen Debatten nur hoffähig gemacht würden. Die anderen Kandidaten diskutierten noch eine zeitlang weiter und brachen die Debatte dann auch ab. Monasterio bezeichnete sich als Opfer einer «Diktatur» des Senders.

Die Regierungschefin der Region Madrid, Isabel Díaz Ayuso von der konservativen Volkspartei (PP), hatte nicht an der Debatte teilgenommen. Umfragen zufolge dürfte sie bei der Wahl am 4. Mai zwar die meisten Stimmen holen, könnte jedoch auf eine Tolerierung durch Vox angewiesen sein.

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