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«Lasst uns Musik machen»: Musikvereine fordern realistische Bestimmungen

Der Schweizer Blasmusikverband möchte mit einer Onlinepetition die Vorschriften für Proben während der Coronapandemie erleichtern. Auch der Bündner Grossrat Ursin Widmer setzt sich dafür ein.

Südostschweiz
21.04.21 - 12:03 Uhr
Politik
25 Quadratmeter pro Person sind zu viel: Musikvereine wehren sich gegen die Bestimmungen des Bundes.
25 Quadratmeter pro Person sind zu viel: Musikvereine wehren sich gegen die Bestimmungen des Bundes.
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Mitte April hat der Bundesrat neue Vorschriften für Proben von Musikvereinen im Laienbereich angekündigt. Für Gruppen- und Ensembleangebote inklusive Gesang für Erwachsene in Innen- und Aussenräumen gilt seit Montag eine maximale Gruppengrösse von 15 Personen. Es sind Gesichtsmasken zu tragen und die Abstandsvorgaben von mindestens 1,5 Metern müssen eingehalten werden. Für Aktivitäten, die mit Singen oder Blasmusik verbunden sind und in Innenräumen ohne Maske ausgeübt werden, muss für jede Person eine Fläche von mindestens 25 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Wenn das nicht möglich ist, müssen wirksame Abschrankungen angebracht werden. 

Mit diesen Bestimmungen ist der Schweizer Blasmusikverband nicht einverstanden. Mit einer Onlinepetition möchten sie ihrem Anliegen Gehör verschaffen. Sie argumentieren, dass das Spielen eines Blasinstruments die Ausbreitung des Virus durch Aerosole nicht begünstige. Diverse Studien würden dies bestätigen. «Wir wollen nicht zum Schweigen gebracht werden», heisst es auf der Internetseite des Vereins. Mit der Petition werden realistische Massnahmen gefordert.

Auch der Bündner BPD-Grossrat Ursin Widmer ergriff am Dienstag in der Aprilsession das Wort zu diesem Thema. Konkret ging es ihm um die 25 Quadratmeter, die jeder Person während einer Probe zur Verfügung stehen müssen. Widmer findet, dass der Bundesrat sich hier schlecht habe beraten lassen. Dies trage erneut zur Stigmatisierung der Blasmusik bei.

Er rechnete vor: Für 15 Personen bräuchte es eine sehr grosszügige Turnhalle fürs Proben. Diese Lockerung sei deshalb eine Frechheit. Widmer hat die Bündner Regierung gebeten, sich beim Bundesrat für eine verträgliche Lockerung bei den Blasmusikvereinen stark zu machen. Der Kanton Graubünden sei ein Kulturkanton und dieses Erbe müsse weitergetragen werden, so der Grossrat in seinem Votum. (can)

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