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Ärzte für Umweltschutz fordern Netto-Null im Gesundheitssektor

Der Gesundheitssektor soll sich für den Klimaschutz einsetzen und CO2-neutral werden. Die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) fordern deshalb eine nationale Strategie für Netto-Null bis 2030 im Gesundheitssektor.

Agentur
sda
21.04.21 - 09:23 Uhr
Politik
Klimaaktivisten protestieren mit einer aufblasbare Weltkugel während ihrer Aktionswoche Rise up for Change am 25. September 2020 in Bern.
Klimaaktivisten protestieren mit einer aufblasbare Weltkugel während ihrer Aktionswoche Rise up for Change am 25. September 2020 in Bern.
KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz stellen in ihrem Positionspapier «Klima und Gesundheit» acht Forderungen zum Schutz der Menschen, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Diese umfassen die Anerkennung des Klimawandels als Gesundheitsbedrohung, den Verzicht auf klimaschädliche Subventionen, die Stilllegung der überalterten Schweizer Atomkraftwerke bis 2025, ein Moratorium für den Autobahnbau und den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft.

Wenn man gesunde Menschen wolle, müsse man für ein gesundes Klima einstehen, wird AefU-Präsident Bernhard Aufdereggen zitiert. Das Ziel seien Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2030. Massnahmen zum Schutze des Klimas würden unmittelbar positiv auf die menschliche Gesundheit wirken. Komme die Schweizer Energieversorgung neu ohne Öl, Gas und Kohle aus, werde die Atemluft sauberer. Das bedeute weniger Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Todesfälle.

Raumplanung der kurzen Wege

Eine CO2-freie Mobilität bedeute zudem mehr gesunde Bewegung und weniger krankmachenden Lärm. Um das Ziel zu Fuss und per Velo zu erreichen, brauche es eine Raumplanung der kurzen Wege. Dazu müsse der vorhandene Strassenraum zu Gunsten von Fussgängern, Velo und öffentlichem Verkehr umverteilt werden.

Zum Schutz der Menschen brauche es innerorts flächendeckend Tempo 30. Auf Autobahnen solle Tempo 80 und ein Moratorium für ihren Ausbau gelten. Kurzstreckenflüge seien zu verbieten und Kerosin zu besteuern wie Benzin, lautet eine weitere Forderung.

Nicht zuletzt verursacht das Gesundheitswesen selber über fünf Prozent des Schweizer Ausstosses von Treibhausgasen, wie die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz schreiben. Weltweit gehört das Gesundheitswesen damit zu den Spitzenreitern.

Die AefU fordern vom Gesundheitssektor bis Ende 2022 eine nationale Strategie, wie er bis spätestens 2030 klimaneutral sein kann, also Netto-Null erreicht. Dies bedeutet: ein Gleichgewicht zu erreichen zwischen der Menge der produzierten und jener der Atmosphäre entzogenen Emissionen zu erreichen, um die globale Erwärmung zu reduzieren.

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