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Russland weist ukrainischen Konsul aus

Inmitten der Spannungen zwischen Moskau und Kiew wegen des Konflikts in der Ostukraine hat Russland einen Diplomaten des Nachbarlandes ausgewiesen.

Agentur
sda
17.04.21 - 18:50 Uhr
Politik
Wladimir Putin, Präsident von Russland, gestikuliert während einer Videokonferenz in der Nowo-Ogarjowo Residenz außerhalb von Moskau. Foto: Alexei Druzhinin/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Wladimir Putin, Präsident von Russland, gestikuliert während einer Videokonferenz in der Nowo-Ogarjowo Residenz außerhalb von Moskau. Foto: Alexei Druzhinin/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Keystone/Pool Sputnik Kremlin/AP/Alexei Druzhinin

Der ukrainische Konsul in St. Petersburg müsse das Land nun verlassen, teilte das Aussenministerium am Samstag in der Hauptstadt Moskau mit. Zuvor war er vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB vorübergehend festgenommen worden. Ihm wirft Russland demnach vor, vertrauliche Informationen von einem russischen Staatsbürger bekommen zu haben. Details wurden nicht genannt. So etwas sei mit dem Status eines Konsuls nicht vereinbar, hiess es.

Ukrainische Medien berichteten, dass der FSB den Konsul über Nacht festgehalten habe. Das Aussenministerium in Kiew reagierte empört. «Das ist eine weitere Provokation», sagte ein Sprecher. Es wurde damit gerechnet, dass die Ukraine ebenfalls einen russischen Diplomaten des Landes verweisen wird.

Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für die neuen Spannungen im Konfliktgebiet verantwortlich. Seit knapp sieben Jahren werden Teile der Gebiete Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze von moskautreuen Separatisten kontrolliert. UN-Schätzungen zufolge sind bei den Kämpfen mehr als 13 000 Menschen getötet worden. Allein seit Jahresbeginn kamen trotz einer Waffenruhe etwa 60 Menschen ums Leben. International ist die Sorge gross, dass der Konflikt eskalieren könnte.

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Die wirtschaftliche Stärke Russlands wird vielfach überschätzt.Das Gas in Europa stammt zu 40 Prozent aus Russland und Gas macht etwa 25 Prozent der Primärenergie in Europa aus. Also10 Prozent der Primärenergieträger in Europa stammen aus Russland. Das ist schon etwas, aber nicht bedeutend. Zudem würden einige andere Länder gerne mehr Gas nach Europa liefern, wie die USA oder Länder im Nahen Osten. Russland wird hingegen praktisch nichts mehr irgendwo hin exportieren können und daher praktisch keine Devisen mehr kriegen. Es bleibt vielleicht China, aber damit würde Russland in völlige wirtschaftliche und bald auch politische Abhängikeit Chinas geraten. Russland hat momentan keine Verbündeten.

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