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Sea-Eye darf mit «Alan Kurdi» nach Blockade den Hafen verlassen

Das deutsche Hilfsschiff «Alan Kurdi» darf nach rund sechs Monaten Blockade in Italien wieder vorläufig in See stechen, wie die Betreiberorganisation Sea-Eye am Sonntag mitteilte. Ein Gericht auf der Insel Sardinien habe in einer Eilentscheidung festgelegt, dass die «Alan Kurdi» nicht länger von den Behörden festgehalten werden dürfe, sondern zu Wartungen nach Spanien fahren dürfe. «Das ist ein Zwischenerfolg; das Verfahren ist damit noch nicht beendet», erläuterte Gorden Isler von Sea-Eye.

Agentur
sda
11.04.21 - 16:52 Uhr
Politik
ARCHIV - Die von der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye herausgegebene Aufnahme zeigt das Seenotrettungsschiff «Alan Kurdi». (Archivbild) Foto: Fabian Heinz/Sea-Eye/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des…
ARCHIV - Die von der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye herausgegebene Aufnahme zeigt das Seenotrettungsschiff «Alan Kurdi». (Archivbild) Foto: Fabian Heinz/Sea-Eye/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des…
Keystone/Sea-Eye/Fabian Heinz

Die Organisation war gegen die Festsetzung des Rettungsschiffs durch die italienische Küstenwache vom 9. Oktober 2020 vorgegangen. Nach einer Anhörung vom Mittwoch habe das Verwaltungsgericht in Cagliari am Freitag den Beschluss gefasst, hiess es. Der Verhandlungstermin in der Hauptsache, wo über die Rechtmässigkeit der Festsetzung entschieden wird, wurde laut Sea-Eye auf den 3. November 2021 gelegt.

Die Küstenwache hatte die «Alan Kurdi» nach mehreren Einsätzen zur Rettung von Bootsmigranten in Olbia auf Sardinien gestoppt. Sea-Eye interpretiert dies als Teil einer Strategie der italienischen Behörden. Diese wollten die zivile Seenotrettung von Migranten im Mittelmeer ausbremsen, so die Organisation mit Sitz in Regensburg in Bayern. Die Festsetzung bedeute für Sea-Eye auch eine hohe finanzielle Belastung, da es weiter eine Besatzung auf dem Schiff geben müsse. Wann genau die «Alan Kurdi» Richtung Spanien auslaufen werde, sei noch nicht sicher, sagte Isler.

Italien hat schon mehrfach verschiedene private Schiffe in Häfen kontrolliert und wegen angeblicher Sicherheitsmängel länger gestoppt.

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Das ist keine Rettung sondern Schlepperei. Die Migranten setzen sich wissentlich einer Gefahr aus, um in die europäischen Sozialsysteme einzuwandern. Eigentlich unbegreiflich, warum dies zugelassen wird.

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