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Blutige Proteste in Myanmar - Russland warnt vor Einmischung

Angesichts der blutigen Proteste gegen den Militärputsch in Myanmar warnt Russland vor Sanktionen gegen das südostasiatische Land.

Agentur
sda
06.04.21 - 15:26 Uhr
Politik
Polizisten sitzen in einem Lastwagen und fahren Patrouille in Yangon. Foto: Uncredited/AP/dpa
Polizisten sitzen in einem Lastwagen und fahren Patrouille in Yangon. Foto: Uncredited/AP/dpa
Keystone/AP/Uncredited

Drohungen, Druck und die Anwendung von Sanktionsinstrumenten gegen die handelnden Behörden Myanmars seien aussichtslos und äusserst gefährlich, teilte das Aussenministerium in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag mit. «Eine solche Linie trägt nur dazu bei, die Parteien gegeneinander aufzuhetzen.» Zudem treibe es das Volk in einen Bürgerkrieg, hiess es.

Seit Wochen gehen Einsatzkräfte in Myanmar mit brutaler Gewalt gegen jeden Widerstand vor. Nach jüngsten Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden seit dem Umsturz vor zwei Monaten mindestens 564 Menschen getötet. Fast 2700 Menschen sitzen demnach im Zuge des Putsches in Haft. Der UN-Sicherheitsrat hatte das Militär in der vergangenen Woche zur Zurückhaltung aufgerufen. Die USA arbeiten nach eigenen Angaben an Sanktionen.

Russland rief dazu auf, sich nicht in die inneren Angelegenheiten Myanmars einzumischen. Gleichzeitig wolle Moskau die Zusammenarbeit auch in militärischer Hinsicht fortsetzen, hiess es. Russlands Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin hatte erst vor mehr als einer Woche an einer Militärparade in Myanmar teilgenommen.

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In Myanmar ging und geht es nicht um Demokratie und erst recht nicht um unterdrückte Minderheiten. Das ist lediglich eine naive Ansicht des "Westens". Es geht ausschliesslich um die Ausbeutung von Bodenschätzen, wie Rubinen und Jade, Edelhölzer und auch Drogen. Da ist zuviel Demokratie eben hinderlich. Und solange der Rest der Welt diese Waren mit Begeisterung dort einkauft, wird sich in Myanmar auch nichts ändern.

China interessieren nicht die Machtverhältnisse in Myanmar solange die eigenen Interessen nicht gefährdet sind. Und das sind sie nicht mit dieser Junta. Im Gegenteil. China interessiert nur die Ruhe für seinen Einfluss und andere Geschäfte, und diese herrscht auch auf Leichenbergen, wenn es sein muss.

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