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«Tag der Freiheit» in Belarus - Neue Proteste angekündigt

Belarussische Oppositionelle haben am so genannten Tag der Freiheit ihren Unmut über Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko zum Ausdruck gebracht und für diesen Samstag neue Strassenproteste angekündigt.

Agentur
sda
25.03.21 - 16:48 Uhr
Politik
Svetlana Tichanowskaja, Oppositionspolitikerin aus Belarus, spricht während eines Interviews mit Journalisten. Foto: Heikki Saukkomaa/Lehtikuva/AP/dpa
Svetlana Tichanowskaja, Oppositionspolitikerin aus Belarus, spricht während eines Interviews mit Journalisten. Foto: Heikki Saukkomaa/Lehtikuva/AP/dpa
Keystone/Lehtikuva/AP/Heikki Saukkomaa

Die ins EU-Ausland geflüchtete Politikerin Swetlana Tichanowskaja gratulierte allen Belarussen am Donnerstag zum 25. März, den die Opposition als Unabhängigkeitstag von Belarus feiert. «Wir schreiben die Geschichte des neuen Belarus», schrieb sie auf Twitter. Unabhängige Medien zeigten Fotos und Videos von kleineren Protestmärschen und historischen weiss-rot-weissen Fahnen, die von Gebäuden hingen.

Der «Tag der Freiheit» geht zurück auf den 25. März 1918, an dem die Unabhängige Belarussische Volksrepublik ausgerufen worden war. Traditionell demonstrieren jedes Jahr in zahlreichen Städten des Landes Menschen gegen Lukaschenko. Nach den regierungskritischen Massenprotesten der vergangenen Monate war die Polizeipräsenz in diesem Jahr vielerorts allerdings besonders hoch. Deshalb habe man sich entschieden, grössere Strassenproteste auf Samstag zu verlegen, hiess es im oppositionellen Telegram-Kanal Nexta. Dann solle «die zweite Welle der Strassenproteste» beginnen.

Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl am 9. August waren Hunderttausende Menschen in Belarus monatelang auf die Strasse gegangen. Es gab rund 30 000 Festnahmen, Hunderte Verletzte und zahlreiche Tote. Der als «letzter Diktator Europas» kritisierte Lukaschenko hatte sich nach 26 Jahren an der Macht erneut zum Sieger erklären lassen. Die Demokratiebewegung des Landes sieht allerdings Tichanowskaja als wahre Siegerin. Auch die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an und verhängte Sanktionen. In den Wintermonaten waren die Proteste abgeflaut.

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