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Medien: Tote und Verletzte bei blutigen Protesten in Myanmar

In Myanmar sollen nach Berichten von Lokalmedien und Augenzeugen bei landesweiten Protesten gegen den Militärputsch mehrere Menschen getötet, verletzt und festgenommen worden sein. In den beiden grössten Städten Rangun und Mandalay sowie in Dawei und Bago sollen bislang mindestens neun Menschen durch Polizeigewalt gestorben sein, berichtete die Zeitung «The Irrawaddy» am Sonntag. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist nicht möglich.

Agentur
sda
28.02.21 - 12:56 Uhr
Politik
Polizisten nehmen einen Demonstranten bei einem Protest gegen den Militärputsch fest. Myanmars Polizei feuerte bei den heutigen Protesten neben Gummigeschossen auch echte Munition und setzte Tränengas und Schallbomben gegen die Anti-Putsch-Demonstranten…
Polizisten nehmen einen Demonstranten bei einem Protest gegen den Militärputsch fest. Myanmars Polizei feuerte bei den heutigen Protesten neben Gummigeschossen auch echte Munition und setzte Tränengas und Schallbomben gegen die Anti-Putsch-Demonstranten…
Keystone/SOPA Images via ZUMA Wire/Sopa Images

Der Polizei wird vorgeworfen zunächst mit Gummigeschossen und Tränengas, später mit scharfer Munition gegen Demonstranten vorgegangen zu sein. Dabei soll Demonstranten gezielt in den Kopf geschossen worden sein, berichtete das Online-Portal «Myanmar Now». Der Sender CNN sprach vom bislang blutigsten Tag seit dem Militärputsch vom 1. Februar.

Die Proteste richten sich gegen das Militär. Auf Bildern, die von «Frontier Myanmar» verbreitet werden, sind Demonstranten zu sehen, die in der Innenstadt von Rangun Barrikaden errichtet haben. Manche tragen Schilder, auf denen steht: «Schützt das Volk. Schützt die Demokratie».

Die kanadische Botschaft vor Ort zeigte sich angesichts der zunehmenden Gewalt gegen «unbewaffnete» Demonstranten entsetzt. Man gedenke der Todesopfer und Verletzten, die sich für «eine friedliche Rückkehr zu einer demokratischen Regierung in Myanmar» einsetzten, hiess es in einer Mitteilung der Botschaft auf Facebook.

Am 1. Februar hatte das Militär in Myanmar gegen Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November mit klarem Vorsprung gewonnen. Seit dem Umsturz hat es immer wieder Massenproteste in Myanmar gegeben. Die Demonstranten fordern die Freilassung der festgesetzten Regierungschefin und die Wiedereinsetzung ihrer zivilen Regierung. Das Militär hat zuletzt mit zunehmender Härte gegen die Widerstandsbewegung durchgegriffen.

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Der neue Kalte Krieg hat begonnen und die instabilen Demokratien werden zusammenbrechen und die neuen Diktaturen werden sich an China anlehnen. Die Aufteilung in eine trisphärische Welt ist nicht aufzuhalten. Es wird eine Sphäre der Freiheit unter Führung der USA geben, eine Sphäre der Unfreiheit unter der Führung Chinas und eine Zone von "Demokraturen", die versuchen werden, durch eine Schaukelpolitik Profit zu machen. Myanmar wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Sphäre Chinas fallen.

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