×

Mordfall Daniel Pearl: Entführer unter Hausarrest

In Pakistan ist der Entführer und mutmassliche Mörder des Journalisten Daniel Pearl im staatlichen Gefängnis Karachi unter Hausarrest gestellt worden.

Agentur
sda
08.02.21 - 12:31 Uhr
Politik
Aslam Scheich, Bruder von Muhammad Adil Scheich, einem der Angeklagten im Fall des Todes des amerikanischen Journalisten Pearl, kommt aus dem Zentralgefängnis. Nach Kritik der USA lässt Pakistan die Entscheidung zur Freilassung des Entführers und…
Aslam Scheich, Bruder von Muhammad Adil Scheich, einem der Angeklagten im Fall des Todes des amerikanischen Journalisten Pearl, kommt aus dem Zentralgefängnis. Nach Kritik der USA lässt Pakistan die Entscheidung zur Freilassung des Entführers und…
Keystone/AP/Fareed Khan

Rechtlich sei Ahmed Omar Said Scheich kein Gefangener mehr, bleibe aber unter staatlicher Überwachung, hiess es am Montag aus Sicherheitskreisen. In einem Haus auf dem Gelände der Haftanstalt sei es ihm und drei weiteren damals als Komplizen Verurteilten seit dem Wochenende nun möglich, ihre Familien zu sehen.

Pakistans oberster Gerichtshof hatte vergangene Woche entschieden, dass Scheich und drei weitere Männer aus der Haft entlassen werden sollen. Der 47-Jährige britische Staatsbürger war 2002 wegen der Entführung und Ermordung Pearls zum Tode verurteilt worden.

Das Urteil wurde vergangenes Jahr jedoch aufgehoben. Ein Gericht in der Provinz Sindh kam damals zu dem Schluss, dass die Verurteilung wegen Mordes auf fehlerhaften Beweisen beruhte. Stattdessen verhängte es eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren wegen Entführung, die Scheich seit 2002 bereits verbüsst hat.

Die Ermordung des 38 Jahre alten «Wall-Street-Journal»-Reporters hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Pearl war in Pakistan, um über das benachbarte Afghanistan nach dem Sturz des Taliban-Regimes zu berichten. In der südpakistanischen Stadt Karachi wurde er entführt und enthauptet. Die Täter veröffentlichten ein Video davon. US-Behörden hatten gefordert, dass die vier Verurteilten in Haft bleiben. Auch Pearls Familie hatte gegen die Freilassung geklagt.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR