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Impfstoff-Streit: Von der Leyen telefoniert mit Astrazeneca-Chef

Die EU-Kommission fordert vom Hersteller Astrazeneca die Lieferung der vertraglich vereinbarten Mengen an Corona-Impfstoff ohne Abstriche und ohne Verzug.

Agentur
sda
25.01.21 - 16:04 Uhr
Politik
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission. Foto: Francisco Seco/AP Pool/dpa
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission. Foto: Francisco Seco/AP Pool/dpa
Keystone/AP Pool/Francisco Seco

Dies habe Präsidentin Ursula von der Leyen am Montag in einem Telefonat mit Firmenchef Pascal Soriot bekräftigt, erklärte die Kommission in Brüssel.

Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides habe zudem in einem Brief Klarstellungen von dem Pharmakonzern gefordert und an Vertragspflichten erinnert.

Der britisch-schwedische Konzern hatte am Freitag mitgeteilt, nach der für diese Woche erwarteten Zulassung zunächst weniger Impfstoff als geplant an die EU liefern zu wollen. Statt 80 Millionen Impfstoffdosen sollen bis Ende März nur 31 Millionen eingeplant sein. Die EU-Kommission ist darüber verärgert und forderte bei einer internen Sitzung am Montagmittag Erklärungen von Astrazeneca.

Die EU-Kommission hatte im August mit der Firma einen Vertrag über bis zu 400 Millionen Imfstoffdosen geschlossen und nach eigenen Angaben einen dreistelligen Millionenbetrag dafür bezahlt, die Produktion schon vor der EU-Zulassung hochzufahren. Nach Darstellung der EU-Kommission hätte der Konzern laut Vertrag bereits seit der verbindlichen Bestellung Ende Oktober Mengen für die EU auf Halde fertigen müssen. Den Hinweis der Firma auf Produktionsprobleme bei einem Zulieferer in Belgien hält die Kommission für nicht stichhaltig.

Ein Kommissionssprecher sagte, von der Leyen habe Soriot mitgeteilt: «Wir erwarten von der Firma, Lösungen zu finden und alle möglichen Spielräume auszunutzen, um schnell zu liefern.» Er wollte nicht sagen, wie der Unternehmenschef reagiert hat.

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