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Museveni gewinnt Präsidentenwahl in Uganda - Betrugsvorwürfe

Ugandas Langzeitherrscher Yoweri Museveni hat die Präsidentenwahl in dem ostafrikanischen Land nach offiziellen Angaben klar gewonnen. Nach Angaben der Wahlkommission vom Samstag holte der 76-Jährige bei der Abstimmung am Donnerstag 58,64 Prozent der Stimmen. Herausforderer Bobi Wine, auch als Popstar bekannt, kam demnach auf 34,83 Prozent. Er will die Wahl nach Betrugsvorwürfen anfechten.

Agentur
sda
17.01.21 - 14:00 Uhr
Politik
Wahlhelfer und Anhänger des ugandischen Präsidenten Museveni feiern in Kampala, nachdem dieser zum Sieger der Präsidentschaftswahlen erklärt wurde. Foto: Jerome Delay/AP/dpa
Wahlhelfer und Anhänger des ugandischen Präsidenten Museveni feiern in Kampala, nachdem dieser zum Sieger der Präsidentschaftswahlen erklärt wurde. Foto: Jerome Delay/AP/dpa
Keystone/AP/Jerome Delay

Der 38-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Robert Kyagulanyi heisst, war als Hoffnungsträger einer jungen Generation ins Rennen gegangen. Diese ist von schlechter Regierungsführung, Korruption und schleppendem Fortschritt frustriert. Wine rief seine Anhänger am Sonntag zur Ruhe auf und schrieb auf Twitter, dass die Anfechtung des Wahlergebnisses über die Gerichte vorbereitet werde.

Museveni ist in Uganda seit 35 Jahren an der Macht. Er liess die Verfassung ändern, um abermals antreten zu können. Der Wahlkampf war von Spannung und Gewalt überschattet. Das Internet war am Wahltag weitgehend eingeschränkt, soziale Medien wurden bereits Anfang der Woche gesperrt.

Museveni warnte die Opposition am Samstag vor Versuchen, nach seiner Wiederwahl «Chaos zu verursachen» - Sicherheitskräfte würden diese entschlossen niederschlagen. Der Generalsekretär von Wines National Unity Platform (NUP), David Rubongoya, sagte der dpa, Sicherheitskräfte hätten begonnen, NUP-Mitglieder und Unterstützer zu verhaften.

Neben dem Präsidenten haben die Ugander auch ein neues Parlament gewählt. Das Ergebnis liess noch auf sich warten. In dem eigentlich stabilen und friedlichen Land mit 44 Millionen Einwohnern gibt es seit Monaten Spannungen. Sicherheitskräfte gingen immer wieder gegen Oppositionsanhänger und -kandidaten vor. Dutzende Menschen starben bei Protesten im November. Am Samstag war es in Kampala ruhig. Die Bürger waren angewiesen worden, zu Hause zu bleiben, und Sicherheitskräfte patrouillierten die Strassen.

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