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«Ich gehe davon aus, dass 2021 für alle noch belastend sein wird»

Die Bündner Regierungsräte Peter Peyer und Marcus Caduff haben am Dienstag erklärt, wie der Kanton in den nächsten Monaten in Bezug auf die Coronakrise vorgehen will.

Südostschweiz
12.01.21 - 16:30 Uhr
Politik
Peter Peyer stellte sich am monatlichen Medientreffen den Fragen der Medienschaffenden.
Peter Peyer stellte sich am monatlichen Medientreffen den Fragen der Medienschaffenden.
PHILIPP BAER

Am monatlichen Medientreffen der Regierung haben unter anderem die Regierungsräte Peter Peyer und Marcus Caduff über die Pandemiesituation in Graubünden gesprochen. Klar ist für sie, dass das Coronavirus in den kommenden Monaten weiterhin vieles bestimmen wird. «Das Zentrale wird sein, dass wir grossflächig impfen können», erklärt Peyer im Interview mit Radio Südostschweiz.

Graubünden sei in Bezug auf das Impfen jedoch auf die Hersteller beziehungsweise die Lieferanten angewiesen, so der Regierungsrat. Ausserdem sei entscheidend, dass der Bund auch die Anzahl Impfdosen, die Graubünden zuständen, zuteile. «Wir haben eben nicht alles in eigenen Händen», so der Regierungsrat. Deshalb sei das Ziel des Kantons, in den nächsten Wochen mehr Personen auf Covid-19 zu testen.

Wenn in Graubünden bis im Sommer breitflächig geimpft wird, geht Peyer davon aus, dass im zweiten Halbjahr wieder eine gewisse Normalität zurückkehrt. «Aber eben da sind noch viele Parameter offen, die wir selber nicht planen können», erklärt er und fügt an: «Wir sind darauf angewiesen, dass alles, was jetzt in Aussicht steht, auch so eintrifft. Aber ich gehe davon aus, dass 2021 für alle noch belastend sein wird.»

Entscheidung vom Bund ist von Bedeutung

Ein Ausblick seitens Bund für die nächsten Wochen könnte es nach der Bundesratssitzung vom Mittwoch geben. Peyer und auch Caduff gehen davon aus, dass der Bund dann die Massnahmen, welche die Schliessung der Gastro- und Freizeitbetriebe betreffen, bis Ende Februar verlängern wird. «Dann hoffen wir, dass der Bund im Bereich der Härtefallmassnahmen, insbesondere für die Gastrobranche, gewisse Erleichterungen bietet», sagt Peyer.

Laut Caduff hat man für diese Branchen bisher noch keine zufriedenstellende Lösungen gefunden. «Die betroffenen Betriebe müssen nachweisen, dass sie im vergangenen Jahr 40 Prozent weniger Umsatz gegenüber 2019 und 2018 verzeichnet haben. Das ist eine relativ hohe Hürde», betont Caduff.

Der Kanton Graubünden sei aber im Austausch mit dem Bund und habe am Wochenende eine Vernehmlassung bekommen. In dieser ist eine Lösung skizziert, welche vorsieht, dass die Betriebe nicht nachweisen müssen, 40 Prozent weniger Umsatz gemacht zu haben, sofern sie über 60 Tage geschlossen hatten, wie Caduff erklärt.

Wenn also der Bund am Mittwoch die Verlängerung der Massnahmen bis Ende Februar beschliesse, dann bedeutete dies automatisch, dass die Bündner Betriebe länger als 60 Tage geschlossen seien, und dementsprechend Anspruch auf Unterstützung hätten, resümiert Caduff. (paa)

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