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Kanton zieht Bilanz zu den Tests in Südbünden

Im Kanton Graubünden sind vom 11. bis 18. Dezember Flächentests sowie Nachtestungen in Südbünden durchgeführt worden. Nun liegen die Resultate vor. Zudem ist bekannt, dass im Januar neun regionale Testzentren in Betrieb genommen werden.

Südostschweiz
22.12.20 - 17:41 Uhr
Politik
Die durchgeführten Flächentests im Südbünden hätten dazu beigetragen, dass Neuinfektionen abnahmen.
Die durchgeführten Flächentests im Südbünden hätten dazu beigetragen, dass Neuinfektionen abnahmen.
MAYK WENDT

Aufgrund der anhaltend hohen Fallzahlen in Graubünden sind im Dezember Massnahmen zur Pandemie-Bekämpfung umgesetzt wurden. Unter anderem in Form von Flächentests und Nachtestungen in Südbünden. Wie es nun in einer Mitteilung heisst, wurden insgesamt 17'242 Tests durchgeführt und 192 Personen isoliert.

 

Personen finden und isolieren

Die durchgeführten Tests zeigten, dass insgesamt sechs Gemeinden in den Regionen Maloja, Bernina und Engiadina Bassa/Val Müstair eine stark überdurchschnittliche Positivitätsrate aufwiesen. Aus diesem Grund fanden anschliessend Nachtestungen statt. Insgesamt wurden 2092 Nachtests durchgeführt. Dabei wurde 42 Mal das Virus erkannt. Die vorher festgestellte überdurchschnittliche Positivitätsrate sei dadurch bestätigt worden.

Zudem heisst es, im Falle von Südbünden sei aktuell eine Abnahme um 73 Prozent der symptomatischen Neuinfektionen feststellbar, wenn man die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Anzahl neuer Krankheitsfällen innert sieben Tage vom 6. Dezember bis 13 Dezember mit derjenigen zwischen dem 13. bis 20 Dezember vergleicht. Diese Reduktion sei auf die Kombination der Flächentests, dem Gastro-Lockdown sowie den regulären Tests zurückzuführen.

Der Kanton erklärt ausserdem, der Fokus der Tests sei das Finden und Isolieren von Personen, die unerkannt das Virus in sich trügen. Dies können zum einen asymptomatische Personen sein – also Personen, die während der Erkrankung keine Symptome zeigen. Zum anderen sind es Personen, die am Anfang der Erkrankung stehen und bei denen die Symptome noch nicht ausgeprägt sind. Je früher solche Fälle erkannt werden, so denkt der Kanton, desto weniger weitere Menschen werden angesteckt.

Ausbruchsunterschungen, ein Pilotprojekt und 144 Kontrollen

Nebst den Testungen in Südbünden wurden auch verschiedene Ausbruchsuntersuchungen im Kanton durchgeführt, um erkannte Infektionsherde unter Kontrolle zu bringen. Laut dem Kanton konnten durch solche Ausbruchsuntersuchungen an drei Schulen in Bonaduz, Thusis und Untervaz sowie in zwei Hotels in Arosa  infizierte Personen gefunden werden. Zusätzlich hätten mit weiterführenden Tests in den familiären Umfeldern der Infizierten auch Erkrankte gefunden und isoliert werden können.

Am 17. und 18. Dezember wurde ausserdem mit der Belegschaft der Rhätischen Bahn (RhB) als Pilotprojekt eine Betriebstestung durchgeführt. Mitarbeitende der RhB konnten sich an verschiedenen Standorten freiwillig testen lassen.

Parallel zu den Testungen führte die Kantonspolizei Graubünden im gesamten Kanton 144 Betriebskontrollen durch. Dabei konnte eine gute Einhaltung der Schutzkonzepte festgestellt werden.

Konzept zum Testvorgang im Januar weiterhin unklar

Zwar ist bekannt, dass ab Januar neun regionale Testzentren in Betrieb genommen werden, das detaillierte Konzept wird aber noch erarbeitet. Der Kanton sieht als Ziel, so viele Personen wie möglich zu testen, um Erkrankte frühzeitig zu finden und zu isolieren. Des Weiteren besteht je nach Entwicklung der Lage auch die Möglichkeit, dass weitere Flächentests sowie Nach- und Kontrolltestungen durchgeführt und das Ausbruchsmanagement erweitert werden. (paa)

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Was irritiert ist die Tatsache, dass wohl alle mit dem Virus befassten Wissenschaftler und staatlichen Institutionen von den südafrikanischen Erkenntnissen nichts wusstenzieren die nicht oder was ist sonst der Grund dafür? Immerhin befindet man sich nach deren Lesart ja in einer virulenten Weltkrise. Da kann man doch schon etwas mehr erwarten.

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