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Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels prägt den Fahrplanwechsel

Mit dem heutigen Fahrplanwechsel verkehren Personen- und Güterzüge im Tessin neu regulär durch den Ceneri-Basistunnel. Das Bauwerk, das im September eingeweiht wurde, vollendet die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) und bringt schnellere Nord-Süd-Verbindungen.

Agentur
sda
13.12.20 - 04:30 Uhr
Politik
Blick aus dem Führerstand während einer Testfahrt durch den neuen Ceneri-Basistunnel im Kanton Tessin im Mai 2020. (Archivbild)
Blick aus dem Führerstand während einer Testfahrt durch den neuen Ceneri-Basistunnel im Kanton Tessin im Mai 2020. (Archivbild)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Durch den 15,4 Kilometer langen Tunnel zwischen Camorino im Norden und Vezia im Süden rücken das Sopraceneri (Nordtessin) und das Sottoceneri (Südtessin) nähen zusammen. Von den meisten Regionen in der Deutschschweiz ist das Tessin bis zu zwanzig Minuten schneller erreichbar. Neu legen die Züge die Strecke Zürich-Lugano in unter zwei Stunden zurück.

Seit der offiziellen Eröffnung des Ceneri-Basistunnels am 4. September führten die SBB Probefahrten durch. Gemäss Informationen des Bundesamts für Verkehr (BAV) passierten im Probebetrieb rund 5800 kommerzielle Personen- und Güterzüge den Tunnel. Dieser schafft auch mehr Kapazität im Güterverkehr.

In Betrieb genommen wird mit dem Fahrplanwechsel nach fünfjähriger Bauzeit noch ein weiterer Tunnel, nämlich der 3,1 Kilometer lange neue Eppenbergtunnel auf der Strecke Olten-Aarau. Das Bauwerk ist das Herzstück des Vierspurausbaus der SBB-Strecke Olten-Aarau. Der Ausbau von zwei auf vier Spuren erhöht die Kapazität auf der Ost-West-Achse, der Hauptschlagader des Schweizer Bahnnetzes.

SOB steigt in den Fernverkehr ein

Der Fahrplan 2021 bringt auch schnellere und häufigere Verbindungen nach Mailand (I) und München (D). Nach der vollständigen Elektrifizierung auf der Strecke Zürich–München verkehren dort die neuen SBB-Züge des Typs Astoro, was die Reisezeit um 45 Minuten auf vier Stunden verkürzt. Neu verkehren doppelt so viele Züge zwischen Deutschland und der Schweiz.

Neben zahlreichen weiteren Änderungen im Nah- und Fernverkehr in allen Regionen der Schweiz sowie Fahrplananpassungen im Minutenbereich kommt es zu einer Premiere: Die Südostbahn (SOB) steigt erstmals in den Fernverkehr ein. Am Gotthard fährt neu die SOB anstelle des Marktführers SBB über die Bergstrecke. Die SOB fährt stündlich alternierende von Basel respektive Zürich über den Gotthard nach Bellinzona TI.

Im Mittelland übernimmt die BLS von den SBB zwei weitere Strecken im Fernverkehr, nämlich die Routen Olten-Bern über Burgdorf und Bern-Neuenburg-La-Chaux-de-Fonds. Die BLS war 2019 wieder in den Fernverkehr eingestiegen und betreibt seitdem den Regioexpress Bern-Biel als Fernstrecke. Die Konzessionen bleiben bei den SBB.

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