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6000 Anmeldungen zu den Corona-Flächentests in Südbünden

Für die schweizweit ersten Flächentests im südlichen Teil Graubündens haben sich bisher 6000 Personen angemeldet. Die Bündner Behörden sprechen von einem grossen Interesse.

Agentur
sda
10.12.20 - 10:44 Uhr
Politik
Für die schweizweit ersten Flächentests auf das Coronavirus in Südbünden haben sich bisher 6000 Personen angemeldet (Themenbild).
Für die schweizweit ersten Flächentests auf das Coronavirus in Südbünden haben sich bisher 6000 Personen angemeldet (Themenbild).
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Seit Mittwochmorgen können sich Einwohnerinnen und Einwohner sowie Touristen in den Regionen Bernina (Puschlav), Unterengadin/Münstertal sowie Maloja (Bergell und Oberengadin) für die freiwilligen Flächentests melden. Insgesamt 35'000 Personen inklusive Touristen sind in den 18 Gemeinden angesprochen.

Gemeldet haben sich bis am Donnerstagmorgen 6000 Personen, wie Martin Bühler, Chef des kantonalen Führungsstabes, vor den Medien in Chur sagte. Ziel sei es, von Freitag bis Sonntag 20'000 Schnelltests zu machen. Ob sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben oder nicht, wissen die Leute dann 20 Minuten später.

Die Massentests in Südbünden sind für den Kanton Graubünden auch eine grosse logistische Herausforderung. 1000 Mitarbeitende sind involviert. Zudem sind der Zivilschutz, die Feuerwehr und Samaritervereine am Pilotprojekt beteiligt.

Das Projekt Flächentests soll einerseits ein Bild über die Verbreitung von Covid-19 in der Bevölkerung abgeben. Andererseits erhoffen sich die Behörden davon wichtige Erkenntnisse über Logistik, Technik und Abläufe für gross angelegte Teststrategien.

Ein Prozent unerkannt positiv

Auf Erfahrungen mit Massentests kann das norditalienische Südtirol zurückblicken. Knapp 350'000 Personen oder zwei Drittel der angesprochenen Bevölkerung liessen sich im November auf das Virus testen. Etwa 3200 Personen hatten sich infiziert, was in etwa einem Prozent entspricht.

Die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki sagte am Donnerstag in Chur, dass erfahrungsgemäss etwa ein Prozent der Bevölkerung unerkannt mit dem Coronavirus infiziert sei. Diese Einschätzung bestätigten Tests am Mittwoch im Bündner Parlament, das in Davos tagte. Von den getesteten 108 Politikerinnen und Politikern war das Resultat bei einer Person positiv.

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Ausser Spesen nichts gewesen! Wenn sich von 35‘000 nur 6000 testen lassen ist das wohl eine Alibiübung. Und wenn dann die Impfung möglich ist... Graubünden wird noch jahrelang mit Covid-19 zu kämpfen haben, da hier das Motto ist: ja keine Gen-Technik (in USA sind alle Menschen in Dauergefährdung - ironisch gemeint), lieber Bio, lieber „Natur“-Heilmittel etc.
Ich hoffe auf eine sehr rasche Impfstoff-Zulassung und werde mich baldmöglichst impfen lassen!

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