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Vier weitere Kantone verschärfen ihr Corona-Regime

Vier weitere Kantone haben am Dienstag ihre Corona-Massnahmen verschärft. Ausserdem wird der grenzüberschreitende Zugverkehr zwischen der Schweiz und Italien ab Donnerstag auf unbestimmte Zeit eingestellt. Und die Schweiz sicherte sich weitere Impfdosen.

Agentur
sda
08.12.20 - 16:35 Uhr
Politik
Selbst der Kanton Zürich verschärft vor Weihnachten die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. (Symbolbild)
Selbst der Kanton Zürich verschärft vor Weihnachten die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. (Symbolbild)
KEYSTONE/WALTER BIERI

Die Corona-Zahlen in der Schweiz bleiben hoch. Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden am Dienstag für die Schweiz und Liechtenstein innerhalb von 24 Stunden 4262 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 92 neue Todesfälle und 195 Spitaleintritte.

Die Positivitätsrate - der Anteil der positiv auf das Coronavirus Getesteten - für die vergangenen zwei Wochen lag bei 18,0 Prozent. Im selben Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 592,84 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Wie erwartet verstärkten am Dienstag weitere Kantone ihren Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Gesundheitsminister Alain Berset hatte am Freitag unmissverständlich erklärt, dass es in keinem Kanton einen Reproduktions-Wert (R-Wert) über 1 geben dürfe und der Bund die Möglichkeit habe, für einzelne Kantone Massnahmen zu ergreifen, falls diese nicht selber handeln. Über das Wochenende gab es zudem Kontakte von Berset und Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga mit einzelnen Kantonen.

Am Montag hatten bereits das Tessin, der Thurgau und die Waadt strengere Massnahmen angesichts der bevorstehenden Feiertage angekündigt. Lockerungen kündigte hingegen der Kanton Genf an. Keine zusätzlichen Massnahmen ergriffen hat der Kanton Aargau.

Kantonaler Flickenteppich besteht weiter

Wie schon bisher gehen die Kantone je eigene Wege. Während etwa Basel-Land für Gastronomiebetriebe bis 17. Januar 2021 eine Sperrstunde um 21 Uhr einführt, verlängert Basel-Stadt die totale Schliessung der Restaurants um eine Woche bis 20. Dezember. Die Regierung will erst nächste Wochen entscheiden, ob im Hinblick auf die Feiertage Lockerungen möglich sind.

Geschlossen bleiben damit bis zum 20. Dezember im Stadtkanton nicht nur Restaurants und Bars, sondern auch Fitnesscenter, Kunsteisbahnen, Hallenbäder, Casinos sowie Erotik- und weitere Freizeitbetriebe. Für Veranstaltungen gilt zudem weiterhin eine Obergrenze von 15 Personen.

Die vorgezogene Sperrstunde im Kanton Basel-Land gelte auch an Weihnachten und Silvester, teilte die Baselbieter Regierung mit. Als weitere Verschärfungen verfügte sie eine Obergrenze von 15 Personen für Veranstaltungen.

Auch Zürich zieht die Zügel an

Zürich zieht ebenfalls die Zügel an: Für Gastronomie, Verkauf und Versammlungen gelten ab 10. Dezember bis 10. Januar 2021 neue Massnahmen. In Lokalen dürfen nur noch Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch sitzen. Die Sperrstunde wird um eine Stunde verlängert, so dass Lokale um 22 Uhr schliessen müssen. Sonntags- und Feiertagsverkäufe sind vom 24. Dezember bis 10. Januar verboten.

Auch der Kanton Solothurn ergreift ab Freitag zusätzliche Massnahmen. Bars und Sporteinrichtungen wie Hallenbäder oder Fitnesszentren müssen schliessen. Die Massnahmen sollen bis spätestens 31. Januar 2021 gelten. Demnach dürfen sich in Restaurants höchstens 50 Personen gleichzeitig aufhalten, und die Restaurants werden zwischen 21.00 und 06.00 Uhr geschlossen.

Die Schweizerische Staatsanwälte-Konferenz (SSK) empfiehlt landesweit einheitliche Bussen, so etwa 250 Franken für Personen, die ohne Schutzmaske unterwegs sind, wo sie vorgeschrieben ist. Die Teilnahme an öffentlichen Versammlungen mit mehr als 15 Personen soll 100 Franken Busse kosten.

Weitere Impfdosen reserviert

Wie das BAG mitteilte, hat sich die Schweiz weitere drei Millionen Impfdosen von Moderna gesichert. Bisher wurden Verträge mit drei Impfstoffherstellern unterschrieben, deren Produkte in der klinischen Entwicklung weit fortgeschritten sind. Neben Moderna (rund 7,5 Millionen Dosen) handelt es sich dabei um die Impfstoffhersteller BioNTech/Pfizer (rund 3 Millionen Impfdosen) und AstraZeneca (rund 5,3 Millionen Impfdosen).

Zusätzliche Kontrollmassnahmen der italienischen Regierung im Kampf gegen die Pandemie führen dazu, dass die grenzüberschreitenden Bahnverbindungen zwischen der Schweiz und Italien ab Donnerstag für unbestimmte Zeit eingestellt werden. Ein Dekret der italienischen Regierung schreibe unter anderem Temperaturmessungen in den Zügen vor, hiess es bei den SBB auf Anfrage.

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