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Türkei drohen neue EU-Sanktionen

Der Türkei drohen wegen ihrer provokativen Politik gegenüber Griechenland und Zypern neue Sanktionen der EU. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte am Freitag in Brüssel, die Bewertung der Entwicklungen seit Anfang Oktober sei nicht positiv.

Agentur
sda
04.12.20 - 11:31 Uhr
Politik
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht im Anschluss an eine Kabinettssitzung zu Journalisten. Foto: -/Turkish Presidency/AP/dpa
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht im Anschluss an eine Kabinettssitzung zu Journalisten. Foto: -/Turkish Presidency/AP/dpa
Keystone/Turkish Presidency/AP/-

So habe es weitere einseitige Handlungen und feindselige Botschaften und Rhetorik gegeben. Deswegen werde man nun beim EU-Gipfel am kommenden Donnerstag und Freitag über die nächsten Schritte beraten.

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten hatten Anfang Oktober beschlossen, bei ihrem Dezember-Gipfel eine Bewertung der türkischen Politik vorzunehmen. Zugleich wurde vereinbart, im Fall neuer einseitiger Massnahmen der Türkei alle möglichen Instrumente und Optionen zu nutzen - was auch neue Sanktionen einschliessen könnte. Um die Türkei davon abzuhalten, war ihr zudem eine engere Zusammenarbeit für den Fall in Aussicht gestellt worden, dass sich der Konflikt mit den EU-Ländern Griechenland und Zypern beruhigt.

In dem Streit geht es vor allem darum, dass Griechenland und Zypern der Türkei vorwerfen, im östlichen Mittelmeer illegal Erdgasvorkommen zu erkunden. Die türkische Regierung weist die Vorwürfe zurück und vertritt den Standpunkt, dass die Erdgassuche rechtmässig ist.

Zudem provozierte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zuletzt mit einem Besuch der einst von Griechisch-Zyprern bewohnten Küstensiedlung Varosha in der einstigen Touristenstadt Famagusta in Nordzypern. Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern, die seit 2004 EU-Mitglied ist, beherrscht nur den Süden der Insel.

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R. Erdogan hat ein millionenfaches Druckmittel in der Hand. Migranten und angebliche Flüchtlinge, Terroristen und Islamisten auf dem Sprung nach Mitteleuropa. Er hat Europa in der Hand. Er weiss das und er zeigt es auch.

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